Pätzolds Best of im Bezirk: Ein Buch über Lichtenberg
Lichtenberg. Er besuchte eine Tanzschule, stand bei einem Discounter schon mal hinter der Kasse und scheute auch nicht den Besuch bei Investoren, die neue Wohnungen schaffen: Der Bundestagsabgeordnete Martin Pätzold (CDU) zeigt im Buch "Mein Lichtenberg" die Vielfalt des Bezirks.
"Es gibt noch viele Stereotypen über den Bezirk Lichtenberg", weiß Martin Pätzold. Der 31-Jährige kennt sie alle, er ist in Neu-Hohenschönhausen aufgewachsen. "Deshalb möchte ich die nicht mehr aussprechen", lacht er. Das muss er auch nicht. Denn noch immer steckt in vielen Köpfen das Bild von "grauer Tristesse" und "Stasi-Bezirk", wenn Lichtenberg zur Sprache kommt. "Das Image des Bezirks ist im Wandel", weiß aber der junge Bundestagsabgeordnete. "Ich möchte deshalb das herausheben, was Lichtenberg im positiven Sinne auszeichnet und das stärker in den Fokus der Wahrnehmung rücken."
Martin Pätzold tut dies in sogenannten "Dialog-Touren". Dabei besuchte er seit 2013 Vereine, soziale Träger und Unternehmen im Bezirk. Insgesamt waren es über 500 Einrichtungen. Für den jüngsten Bundestagsabgeordneten Deutschlands ist es ein guter Kennenlern-Marathon.
So stand er hinter der Kasse der CAP-Märkte in der Robert-Siewert-Straße und der Rüdigerstraße, wetteiferte beim Kartfahren auf der Indoor-Kartbahn in der Plauaner Straße 161 gegen die Mitglieder der Jungen Union in Lichtenberg oder schaute bei einer Wartung eines ICE im Betriebswerk Rummelsburg den Technikern der Deutschen Bahn über die Schulter. Auch informierte er sich über die Seniorentagespflege der Gesellschaft für Alten- und Behindertenhilfe in der Prendener Straße 30. "Politik ist Beziehungsarbeit", sagt der Sohn eines Auslandskorrespondenten, der in Moskau geboren wurde.
Weil nicht jeder die Zeit und den langen Atem für einen solchen Marathon hat, hat Martin Pätzold eine Bilanz seiner Besuche nun in einer eigenen Publikation zusammengefasst. "Mein Lichtenberg" heißt das jüngst erschienene Buch. Auf 139 Seiten soll es einen Überblick zu den Vereinen, sozialen Trägern und Unternehmen geben. Eine Karte darin zeigt zudem die jeweiligen Standorte auf.
Seine Besuche nutze der Politiker nicht, um mit verbindlichem Händedruck leere Worthülsen von sich zu geben. "In den offenen Gesprächen sprechen mich viele auch auf Probleme und Missstände an", sagt Pätzold. So beklagte die Koptisch-Orthodoxe Gemeinde die maroden Türme der Kirche St. Antonius und St. Shenouda am Roedeliusplatz. Pätzold engagierte sich dafür, dass der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages 137 000 Euro für die Sanierung bewilligte.
Zudem unterstützte Pätzold mit der Publikation auch die lokale Wirtschaft. "Selbstverständlich wurde das Buch in Lichtenberg gedruckt." Es ist in einer Auflage von 1000 Stück erschienen und auf Anfrage im Bundestagsbüro des Abgeordneten Martin Pätzold, am Platz der Republik 1, in 11011 Berlin, erhältlich. KW
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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