Obdachlose sollen umziehen
Senat lässt Flüchtlingsunterkunft für Campbewohner herrichten
Um eine Lösung für das Obdachlosencamp in der Rummelsburger Bucht zu finden, haben sich das Bezirksamt und die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales noch vor dem Jahreswechsel auf erste Schritte geeinigt. Den Bewohnern wird angeboten, in eine feste Unterkunft zu ziehen.
Mit am Tisch beim Treffen, zu dem Sozialstadträtin Birgit Monteiro (SPD) geladen hatte, saßen Vertreter aller Grundstückseigentümer, der beteiligten Ämter, der Polizei und der Straßensozialarbeit vor Ort. Gemeinsam habe man erste Lösungen gefunden, die den Betroffenen Perspektiven zum Verlassen des Grundstücks eröffnen, sagte Birgit Monteiro im Anschluss. „Die Senatsverwaltung für Soziales trifft alle notwendigen Vorkehrungen, kurzfristig eine leerstehende Notunterkunft in der Köpenicker Allee für die gemeinsame Unterbringung der Menschen aus dem Camp herzurichten.“
Im größten Obdachlosencamp der Stadt an der Rummelsburger Bucht leben bis zu 150 Menschen, viele von ihnen stammen aus dem südosteuropäischen Raum. Das Campgelände zählt zum Areal, für das die Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im vorigen Frühjahr den Bebauungsplan Ostkreuz beschlossen hat. Danach sollen dort schon bald die Bauarbeiten für das umstrittene Tourismusprojekt Coral World mit Großaquarium und Wasserpark beginnen – ein Grund für die angestrengte Suche nach einer Lösung.
Bessere Lebensbedingungen als Anreiz
Das Ausweichen in die Karlshorster Unterkunft soll dieser nun ein Stück näher kommen. Die Unterbringung dort erfolge im Rahmen der bezirklichen Kältehilfe, teilt die Senatsverwaltung für Soziales mit. Den obdachlosen Menschen in der Rummelsburger Bucht werde ein Angebot unterbreitet, den Winter in einem beheizten Gebäude zu verbringen und das Hilfesystem für Wohnungslose wahrzunehmen. Ferner sei eine Tagesbetreuung mit professioneller Sozialberatung vorgesehen.
Zusätzlich wird aber auch geprüft, ob sich ein Grundstück in der Markstraße 13 für die Unterbringung der Campbewohner eignet. Dies habe das Bezirksamt wegen der größeren Nähe zu ihrem jetzigen Aufenthaltsort angeregt, so Stadträtin Monteiro. So oder so ist das Angebot zunächst bis zum Ende der Kältehilfesaison gedacht, also maximal bis Ende März. Weitere Details soll ein Folgetreffen noch im Januar klären.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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