Ausbau und Modernisierung in Sicht
Senatsverwaltung schließt Vertrag mit der Wall GmbH ab - zwei neue öffentliche WCs im Bezirk

Den Ausbau der öffentlichen WC-Anlagen haben Senatsumweltverwaltung und Betreiber Wall GmbH angekündigt. | Foto: B. Müller
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Gemäß dem neuen Toiletten-Konzept des Berliner Senats hat die Umweltverwaltung im Juni abermals einen Vertrag mit dem Stadtwerbe-Unternehmen Wall GmbH abgeschlossen. Er ist auf 15 Jahre angelegt. Anders als bisher bleibt der WC-Betrieb aber von den Werberechten entkoppelt.

Die Trennung des Werbegeschäfts vom Betrieb der öffentlichen Toiletten sei aus rechtlichen wie wirtschaftlichen Gründen geboten, heißt es in einer Mitteilung der Senatsverwaltung. Bislang hatte das Land Berlin dem Unternehmen im Gegenzug erlaubt, stadtweit Reklame anzubringen. Die Einnahmen aus der Werbung hätten die Ausgaben für Unterhalt und Wartung der City-Toiletten jedoch deutlich überschritten, so die Verwaltung. Mit anderen Worten: Die Vereinbarung war profitabel für die Wall GmbH, nicht aber für die Stadt.

Laut Toiletten-Konzept wollen die Partner nun in der ganzen Stadt neue und barrierefreie öffentliche Toiletten errichten und betreiben. Alle bestehenden Anlagen der Wall GmbH werden durch einen moderneren Modul-Typ ersetzt, und es soll eine ganze Reihe zusätzlicher Standorte geben. In den nächsten zwei Jahren sind in einer ersten Stufe 193 neue WCs geplant. Insgesamt sieht die Grundversorgung 280 Toilettenanlagen vor.

Der Lichtenberger Abgeordnete Sebastian Schlüsselburg (Die Linke) hat bei der Senatsumweltverwaltung nachgefragt und neben einer Liste der Anlagen, die es zu modernisieren gilt, auch die Information über zwei neue Standorte in Lichtenberg erhalten. Danach will die Wall GmbH bis Ende 2019 an den S-Bahnhöfen Hohenschönhausen und Friedrichsfelde-Ost jeweils eine sogenannte Berliner Toilette – im Prinzip ein modernisierter City-Toilettentyp – installieren. „Alle neuen Standorte werden bis Ende 2019 aufgebaut“, heißt es im Antwortschreiben der Behörde. „Die City-Toiletten an den alten Standorten werden parallel dazu durch die neue Berliner Toilette ersetzt. Der Aufbau der Grundversorgung wird bis Ende 2020 abgeschlossen sein.“

„Der neue Vertrag mit der Wall AG ist eine Win-Win-Situation für alle“, sagt Schlüsselburg. „Lichtenberg bekommt nicht nur zwei neue, moderne Toiletten an besonders nachgefragten Standorten. Auch die bestehenden Anlagen werden zügig modernisiert.“

Eine Versorgungslücke während der zweijährigen Auf- und Ausbauphase ist nach Angaben der Senatsverwaltung nicht zu befürchten. Bis die neuen Modelle stehen, würden die alten unverändert weiterbetrieben. Die Berliner Toiletten sind Unisex-Module, die bei Bedarf erweitert werden können. 28 Anlagen erhalten Wickeltische, 85 ein zusätzliches kostenfreies Pissoir, und an 43 Standorten werden Toiletten mit mehreren Kabinen errichtet. Alle Toiletten verbleiben künftig von Anfang an im Eigentum des Landes Berlin.

An Reinigung und Instandhaltung will die Senatsverwaltung künftig hohe Qualitätsstandards setzen und anders als bisher regelmäßig kontrollieren, ob sie eingehalten werden. Vertraglich vereinbart ist, dass es sich aufs Betriebsentgelt auswirkt, wenn nicht.

„Das Land Berlin wird mit den neuen Toilettenanlagen eine der größten und modernsten Infrastrukturen in diesem Bereich in ganz Europa erhalten“, sagt Umweltsenatorin Regine Günther (parteilos). „Die Stadt gewinnt deutlich an Lebens- und Aufenthaltsqualität. Nicht nur für die Berliner, sondern auch für die Gäste.“

Aktuell plant die zuständige Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz zudem eine speziell für Berlin entwickelte Toiletten-App. Smart-Phone-Besitzer soll sie schnell zur nächsten öffentlichen Toilette führen, gleichzeitig den Betriebszustand der Anlage anzeigen und ermöglichen, per Handy zu zahlen. Außerdem können die App-Nutzer das WC bewerten und eventuelle Mängel melden.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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