Servicestelle berät Familien bei Problemen und Fragen
"Eltern müssen oft zugeben, dass sie etwas nicht wissen", sagt Sozialpädagogin Mattea Scharlipp. "Sie wollen Antworten auf ihre Fragen, denn es geht dabei nicht selten um die Gesundheit ihrer Kinder." Nach der Geburt seien viele Eltern mit völlig neuen Problemen konfrontiert. "Die Fragen entstehen ja mit der Entwicklung des Kindes. Wann darf ein Kind Fleisch essen? Wie können Probleme beim Übergang in die Kita gelöst werden? Da sind die meisten Eltern stark gefordert", so Scharlipp. In der Familienservicestelle berät die Sozialpädagogin Familien und hilft bei ganz unterschiedlichen Problemen.
Jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr findet die kostenlose Beratung im Nachbarschaftshaus Orangerie in der Schulze-Boysen-Straße 38 statt, zusätzlich gibt es jeden ersten Montag im Monat von 15 bis 17 Uhr die Möglichkeit, sich zu informieren.
In der Familienservicestelle herrscht dabei keine kühle Büroatmosphäre. Spielzeug, Kuscheltiere und eine bequeme Sitzmöglichkeit für Erwachsene schaffen eine ungezwungene Umgebung, in der Eltern sich über das informieren können, was ihre Kinder gerade brauchen. Die Servicestelle bündelt Informationen zur Elternschaft in allen Lebenslagen und -phasen. Von der Schwangerschaft über die Geburt des Kindes bis zum Sorgerecht gibt es neben Informationen auch Hilfe, wenn Eltern Ansprüche geltend machen können. Wie beantragt man einen Kita-Gutschein? Wo gibt es Elterngeld und was ist das Bildungspaket? "Es gibt viele Leistungen und Angebote, doch oft wissen Eltern nicht, ob sie einen Anspruch darauf haben. Wir sind dann der richtige Anlaufpunkt und nennen Ansprechpartner." Wer sich früh genug informiert, der kann das Regelwerk der Elternschaft mit Behördenvorschriften, gesundheitlicher Versorgung und Bildungspflicht besser bewältigen.
Vielfach sind Eltern jedoch nicht nur durch Behördengänge und die Antragsflut verunsichert. Gerade Kinder im Alter bis zu einem Jahr sind in ihrem Verhalten nur schwer zu deuten. "Wie zeigt mein Kind, was es braucht?" heißt deshalb der kostenlose Eltern-Kind-Gruppenkurs, den die Familienservicestelle ebenfalls anbietet. Die Heilpädagogin Sabine Weiser berät im dienstags von 10 bis 11.30 Uhr stattfindenden Kurs, wie Babys Gefühle mitteilen, wie sie am besten getröstet werden können und auf welche Signale Eltern achten sollten. Die nächsten Kurse finden vom 6. Mai bis zum 24. Juni und vom 19. August bis zum 7. Oktober statt. Weitere Informationen hierzu gibt es bei Sabine Weiser unter 01 57/ 85 61 32 32.
In die Familienservicestelle laden die Beraterinnen Mattea Scharlipp und Lisa Möbus auch Eltern mit Hörbehinderung ein, beide beherrschen die Deutsche Gebärdensprache. Für mobilitätseingeschränkte Personen bietet das Nachbarschaftshaus barrierefreien, weil ebenerdigen Zugang.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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