Singen, segnen, Geld sammeln: Sternsinger zu Besuch im Rathaus

Auch schon Tradition: ein gemeinsames Foto der Sternsinger mit dem Bezirksamtskollegium auf der Rathaustreppe. | Foto: Berit Müller
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Christliche Tradition im Bezirk: Auch in diesem Jahr besuchten Sternsinger der katholischen Schule St. Mauritius das Rathaus Lichtenberg. Die Mädchen und Jungen sangen nicht nur, sie sammelten auch Geld für den guten Zweck.

Für das Bezirksamtskollegium und etliche Rathaus-Mitarbeiter begann die Mittagspause am 9. Januar mit einem Ständchen. „Wir bringen den Segen in jedes Haus“, trällerten die kleinen Gäste aus der St. Mauritius-Schule im großen Saal des Rathauses Lichtenberg an der Möllendorffstraße. Gemeinsam mit Kaplan Raphael Weichlein von der Gemeinde St. Antonius und St. Mauritius sind die Sternsinger dort jedes Jahr rund um den Dreikönigstag zu Besuch, um zu singen, das Haus zu segnen und Spenden zu sammeln.

Ein alter Brauch aus dem Mittelalter

Das Sternsingen war ursprünglich ein alter Brauch, dessen Wurzeln ins Mittelalter zurückreichen. Als Könige gekleidet zogen kleine Jungen durch die Gassen und spielten den Zug zur Krippe nach. Das Kindermissionswerk hat den Brauch 1959 mit der Aktion „Dreikönigssingen“ aufgegriffen und ihm ein wohltätiges Ziel gegeben. 1961 schloss sich als weiterer Träger der Bund der Deutschen Katholischen Jugend an. Inzwischen ziehen alljährlich Anfang Januar im ganzen Land mehr als 300 000 Sternsinger von Tür zu Tür, um Spenden für Not leidende Kinder der Welt zu sammeln. Dank der größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder kamen inzwischen über eine Milliarde Euro zusammen.

Auch die St. Mauritius-Kinder besuchten nicht nur das Rathaus. „Wir waren gerade bei der Polizei“, erzählte Kaplan Weichlein. „Zwei volle Tage sind unsere Kinder in ganz Lichtenberg unterwegs.“ Überall wo sie waren, hinterlassen die Sternsinger einen Aufkleber an der Tür: Darauf steht C+M+B inmitten der jeweiligen Jahreszahl. Die Buchstaben stehen nicht etwa für die Namen der drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar, sondern für den lateinischen Satz „Christus Mansionem Benedicat“ – Christus segne dieses Haus.“

In diesem Jahr stand das Dreikönigssingen unter dem Motto „Gemeinsam gegen Kinderarbeit – in Indien und weltweit“. Damit richten die Sternsinger den Blick auf etwa 168 Millionen arbeitende Kinder, die wegen der Armut ihrer Familien einen Beitrag zum Unterhalt leisten müssen – meist unter ausbeuterischen Bedingungen und so viele Stunden am Tag, dass keine Zeit für die Schule bleibt.

Das gesammelte Geld der Sternsinger geht 2018 daher vor allem an Hilfsprojekte in Indien, die sich dem Kampf gegen die Kinderarbeit verschrieben haben.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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