SozDia eröffnet zentrale Inobhutnahme-Einrichtung für unbegleitete minderjährige Geflüchtete in Berlin
Berlin, 13.03.2017: Die SozDia Stiftung Berlin - Gemeinsam Leben Gestalten eröffnet heute das Check in, die zentrale Inobhutnahme-Einrichtung für unbegleitete minderjährige jugendliche Geflüchtete in Berlin. Eine solche verlässliche Einrichtung für die jungen Menschen wird seit längerem in unserer Stadt benötigt. Deshalb stellt das Land Berlin geeignete Räume zur Verfügung und die Sozdia wird die Einrichtung in enger Kooperation mit und im Land Berlin, im Bezirk Treptow-Köpenick, betreiben. Die SozDia heißt die minderjährigen Geflüchteten, die besonders schutzbedürftig sind, willkommen. Sie stellt die Grundbedürfnisse und medizinische Betreuung sicher, sortiert gemeinsam mit den jungen Menschen ihre Lebenssituation und entwickelt gemeinsam mit ihnen eine realistische Lebensperspektive.
Noch immer geraten viele Millionen Menschen um uns herum in Situationen, aus denen sie fliehen müssen. Obwohl etliche europäische Grenzen inzwischen für sie fast undurchlässig geworden sind, kommen trotzdem jeden Monat etwa 100 jugendliche minderjährige Geflüchtete allein, ohne Eltern oder Verwandte, in Berlin an. Jeder von ihnen hat ein eigenes, individuelles Schicksal, eine ganz persönliche Geschichte, eine ganz individuelle Situation. Sie werden durch das Land Berlin in Obhut genommen. Um vom ersten Tag an mit ihnen ihre jeweilige geeignete und notwendige Unterstützung entwickeln und leisten zu können, bedarf es einer zentralen Inobhutnahme-Einrichtung für sie in Berlin. Deshalb eröffnet die SozDia Stiftung im Auftrag des Landes Berlin das Check In.
Ziel und Aufgabe des Check In ist es die jungen Menschen willkommen zu heißen, die Gefährdung des Kindeswohls abzuwenden sowie mit jedem Jugendlichen individuell eine realistische Lebensperspektive zu erarbeiten. So bietet das Check In einen vorläufigen aber sicheren Schlafplatz, Verpflegung, medizinische und psychologische Erstversorgung. Innerhalb von wenigen Wochen erfahren die jungen Menschen im Check In ihr sogenanntes "Erst-Screening". Dazu gehört die Klärung von Fragen zur Herkunft, zu möglicherweise erreichbaren Verwandten, zum Lebensalter, zum Gesundheitszustand, zur möglichen perspektivischen Unterbringung gemeinsam mit Freunden oder Gleichaltrigen etc. Anschließend werden die jungen Menschen in aller Regel in für sie geeignete Settings vermittelt.
"Wir möchten in unserem Check In die in Berlin Schutz suchenden jungen Menschen willkommen heißen, ihnen vermitteln, dass es gut ist, dass sie da sind, und das wir für sie da sind. Gemeinsam mit jedem Einzelnen werden wir Wege finden, die ein realistisches Ankommen in unserer Gesellschaft ermöglichen. Mit unserer sozialpädagogischen fachlichen Expertise und unseren jahrelangen Erfahrungen haben wir gute Voraussetzungen, diese Aufgaben zu bewältigen", erklärt Michael Heinisch, Vorstandsvorsitzender der SozDia Stiftung Berlin.
Die Inobhutnahme-Einrichtung hat Kapazitäten für 50 unbegleitete minderjährige Geflüchtete. Sie erfahren durch ein multiprofessionelles Team von Sozialarbeitern, Psychologen, Erziehern, Sprachmittlern etc. Unterstützung. Einige aktuelle Stellenausschreibungen sind hier zu finden.
"Nicht nur SozDia, sondern wir alle stehen vor der großen Herausforderung unsere Gesellschaft neu zu gestalten, mit Einbezug dieser jungen Menschen, die sich hier bei uns in Berlin einbringen möchten. Unser Ziel ist es, dass das Check In bald als selbstverständlicher Teil des Gemeinwesens wahrgenommen wird und Begegnungen zwischen den unbegleiteten, minderjährigen Geflüchteten und der Nachbarschaft leicht möglich sind. Daher haben wir extra eine Personalstelle geschaffen, die ehrenamtliches Engagement ermöglicht, Nachbarschaft informiert, Netzwerke aufbaut und Patenschaften, Vormundschaften vermittelt. Wir freuen uns daher sehr über helfendes Engagement der mittelbaren und unmittelbaren Nachbar*innen", ergänzt Michael Heinisch
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