zukunftsfähiges Pilotprojekt?
Sozialberatung in Arztpraxen
„Sozialberatung in Arztpraxen“ heißt ein Vorzeigeprojekt des Vereins Soziale Gesundheit, das der Bezirk Lichtenberg in der Vergangenheit schon finanziell unterstützt hat. Dank eines Empfehlungsschreibens bekam der Verein zudem Mittel der Stiftung Deutsche Klassenlotterie – sodass es mindestens drei Jahre weitergehen kann.
Den Auftrag, dem Verein bei diesem besonderen Projekt unter die Arme zu greifen, hat das Bezirksamt von den Lichtenberger Bezirksverordneten bekommen – auf dringliche Beschlussempfehlung aus dem Gesundheitsausschuss. Darin hieß es unter anderem, das Bezirksamt solle sich an den Senat, aber auch an Träger aus dem Gesundheits- und Sozialbereich wenden, um das Projekt langfristig finanziell zu sichern.
Das Bezirksamt hat mitgeteilt, welche Schritte bereits unternommen wurden: So hat es im Jahr 2019 insgesamt 7200 Euro für die Sozialberatung in Arztpraxen bewilligt. Fachleute aus der Verwaltung halfen dem Verein außerdem, Kontakt zur Senatsverwaltung und zum Abgeordnetenhaus aufzubauen. Der Verein hat anschließend einen Antrag bei der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin gestellt, den das Bezirksamt mit einem sogenannten Letter of Intent befürwortete. Darauf kam ein positiver Bescheid, sodass die Sozialberatung seit Anfang des Jahres in insgesamt acht Lichtenberger Hausarztpraxen angeboten werden kann. Der Förderzeitraum beträgt drei Jahre.
Muss als Kassenleistung anerkannt werden
Außerdem stand die Verwaltung dem Verein beim Antrag für eine Stelle im Rahmen des solidarischen Grundeinkommens zur Seite. Auch in diesem Fall erfolgreich: Die Stelle ist seit Anfang des Jahres besetzt. Dennoch: In seiner Vorlage zur Kenntnisnahme für die BVV schreibt das Bezirksamt, dass eine langfristige Finanzierung des Projektes nur zur erreichen sei, wenn die „Sozialberatung in Arztpraxen“ weiterentwickelt, als neue Versorgungsform durch den Gemeinsamen Bundesausschuss anerkannt und als Leistung der Krankenkassen abgerechnet werden könne.
Der Verein soziale Gesundheit hat sich und sein Projekt nun bereits in diversen Konferenzen und Fachveranstaltungen präsentiert, unter anderem bei der Mitgliederversammlung des Gesunde-Städte-Netzwerkes der Bundesrepublik.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.