Singen, segnen, Spenden sammeln
St. Mauritius-Gemeinde schickte Sternsinger durch den Bezirk
Dreikönigssingen oder auch Sternsingen heißt die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder weltweit. 16 Mädchen und Jungen der katholischen Grundschule St. Mauritius waren in der ersten Januarwoche auch im Rathaus Lichtenberg zu Gast. Mit dem Kaplan der Gemeinde, Gustavo Del Cid Carrasco, segneten die kleinen Krönchenträger das Amtsgebäude und sammelten Spenden.
Die Kinder aus den Klassenstufen eins bis fünf sangen zuerst Lieder, dann baten sie die Mitarbeiter des Bezirksamts um Spenden. Das Geld geht in diesem Jahr in erster Linie nach Südamerika, denn 2019 steht die Aktion der Sternsinger unter dem Motto: „Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit“.
Sternsingerin Lilly erzählte beim Rathaus-Besuch von der achtjährigen Angeles aus Lima: „Das Mädchen aus Peru hat durch eine Muskelschwäche eine Gehbehinderung und oft fällt es ihr schwer, diese zu akzeptieren.“ Die Familie von Angeles sei arm und die Wohnsituation ihrer Familie erschwere dem Mädchen zusätzlich den Alltag. Umso wichtiger sei die Unterstützung durch Freunde, Schule und Therapeuten. Kinder wie Angeles fördert die diesjährige Spendenaktion.
Brauch mit Wurzeln im Mittelalter
Ursprünglich war das Sternsingen ein Brauch mit Wurzeln im tiefen Mittelalter. Als Könige gekleidet, zogen kleine Jungen durch die Gassen und spielten den Zug zur Krippe nach. Das Kindermissionswerk hat dieses Ritual 1959 mit der Aktion „Dreikönigssingen“ aufgegriffen und ihm ein wohltätiges Ziel gegeben. 1961 schloss sich als weiterer Träger der Bund der Deutschen Katholischen Jugend an. Inzwischen ziehen alljährlich Anfang Januar im ganzen Land mehr als 300000 Sternsinger von Tür zu Tür, um Spenden für Not leidende Kinder der Welt zu sammeln. Seit dem Start der Solidaritätsaktion kamen mehr als eine Milliarde Euro zusammen.
Gesegnete Häuser
Auch die St. Mauritius-Kinder besuchen nicht nur das Rathaus. Mehrere Tage sind die Mädchen und Jungen in ganz Lichtenberg unterwegs. Wo sie waren, hinterlassen die Sternsinger einen Aufkleber an der Tür: darauf steht C+M+B inmitten der jeweiligen Jahreszahl. Die Buchstaben stehen nicht – wie manch einer glaubt – für die Namen der drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar, sondern für den lateinischen Satz „Christus Mansionem Benedicat – Christus segne dieses Haus.“
Zum Ende des Sternsinger-Besuchs im Rathaus Lichtenberg stieg Schülerin Luena auf eine Leiter und klebte den mit Kreide geschriebenen Segen ans Portal der Ratssaaltür. Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) bedankte sich im Namen des Bezirksamtes und überreichte den Kindern Leckereien zur Stärkung. Sie zogen anschließend weiter zur Lichtenberger Polizei.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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