Für den Aufstieg gerüstet
Bezirksamt lässt Zaun am Hans-Zoschke-Stadion erneuern

Neue Einlasstore wird es künftig entlang der Normannenstraße geben. | Foto: Berit Müller
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Die Howoge-Arena „Hans Zoschke“ an der Normannenstraße bekommt in den nächsten Wochen neue Zäune, Tore und ein Flutlicht. Das Heimstadion des Traditionsvereins Lichtenberg 47 soll damit für einen möglichen Aufstieg der Oberliga-Kicker gerüstet werden.

Dass der Zaun ums Hans-Zoschke-Stadion in keinem guten Zustand ist, kann jeder sehen, der durch die Normannenstraße spaziert. Weil im Falle eines – durchaus möglichen – Aufstiegs der ersten Herrenmannschaft des SV Lichtenberg 47 aber auch die Sicherheitsauflagen steigen würden, hat der Bezirk beschlossen, die Einfriedung der Arena umfangreich zu erneuern. 120 000 Euro kosten Gatter plus Einlasstore.

Nach Angaben von Sportstadtrat Wilfried Nünthel (CDU) entstehen entlang der Normannenstraße sechs breite, doppelflügelige Toranlagen als Zufahrten beziehungsweise Fluchtwege. Eine weitere Einfahrt für den Pflegedienst gibt es künftig an der östlichen Grundstücksgrenze nahe der Rüdigerstraße. Mehr als 550 Meter lang und 2,20 Meter hoch wird die neue Einzäunung. Außerdem soll die Arena eine Flutlichtanlage bekommen – und damit deutlich besser für die Zukunft gerüstet sein. Sämtliche Maßnahmen sind mit dem Denkmalschutz abgestimmt worden, die vorhandene Zaunanlage inklusive der Pfeiler und Tore soll in Teilen erhalten bleiben, sofern das mit dem neu geplanten Verlauf vereinbar ist.

Historische Begegnungen

Das Stadion zwischen Normannen- und Ruschestraße ist mit einer Zuschauerkapazität von knapp 10 000 die zweitgrößte reine Fußballarena der Hauptstadt – nach der Alten Försterei in Köpenick. Gebaut wurde es von 1949 bis 1952 auf dem Gelände des damaligen Sportplatzes Normannenstraße. Anlass waren die Weltfestspiele, die Eröffnung fand am 14. September 1952 unter dem Namen „Stadion an der Normannenstraße“ statt. Auf dieses Datum fällt auch der bis heute gültige Zuschauerrekord: 18 000 Fußballfans wollten damals das Pokal-Finale zwischen den Teams VP Dresden und Einheit Pankow sehen. Zum Leidwesen der Berliner gewannen die Sachsen das Spiel mit 3:0.

Einen Monat später wurde die Arena im Rahmen der Partie Lichtenberg 47 gegen Turbine Weimar in Hans-Zoschke-Stadion umgetauft. Namensgeber Johannes Zoschke war Sportler, Seemann und antifaschistischer Widerstandskämpfer. Er wurde 1944 von den Nationalsozialisten hingerichtet. Eine Gedenktafel im Eingangsbereich erinnert seit den 1950er-Jahren an den Namenspatron. Das Original wurde im Jahr 2005 von unbekannten Tätern entwendet, zwei Jahre später aber auf Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg ersetzt.

Wichtige Sportstätte

Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR plante Anfang der 1970er-Jahre, die Sportstätte abzureißen, um Platz für eine Erweiterung der benachbarten Stasi-Zentrale zu schaffen. Gegen dieses Vorhaben setzten sich das Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer und Hans Zoschkes Witwe Elfriede vehement ein, so kam es schließlich doch nicht dazu.

Seit dem 31. Oktober 2009 heißt das Stadion offiziell Howoge-Arena „Hans Zoschke“. Zu diesem Anlass wurde eine neue Namenstafel enthüllt. Die Umbenennung ist Ausdruck der Kooperation zwischen dem SV Lichtenberg 47, dem Bezirk Lichtenberg und der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Howoge. Das Stadion bietet Besuchern über 9 900 unüberdachte Plätze, davon sind rund 900 Sitzplätze. Das Gebäude hat eine Beschallungsanlage und eine Anzeigetafel.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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