Kaum Veränderungen
SPD-Fraktion wünscht sich mehr Engagement für den Bahnhofsvorplatz

Der Bahnhofsvorplatz macht einen trostlosen Eindruck. | Foto:  Bernd Wähner
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  • Der Bahnhofsvorplatz macht einen trostlosen Eindruck.
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Der Vorplatz des Bahnhofs Lichtenberg ist ein problematischer Ort. Seit Längerem ist seine Umgestaltung und Aufwertung im Gespräch.

Die möchte die die SPD-Fraktion in der BVV nun vorantreiben. Um zu erfahren, wie das Bezirksamt den Sachstand einschätzt, stellte sie eine Große Anfrage. Laut Bezirksamt ist die Lage am Bahnhof seit 2021 im Vergleich zu den Zeiten, als dort Obdach- und Wohnungslose „Platte machten“, nicht mehr so problematisch, und es sei keine akute Problemlage bekannt. Bahnhofsvorplätze in Großstädten sähen nun mal so aus, im Übrigen hätten die bisherigen Maßnahmen gegriffen. Zu einer so prekären Situation wie beim Obdachlosencamp 2019 sei es nie wieder gekommen. In diesem Tenor werde in der Antwort auf ihre Anfrage in der BVV berichtet, heißt es aus der SPD-Fraktion. Doch was hat das Bezirksamt an Maßnahmen veranlasst, fragen die SPD-Verordneten. Ein vor Jahren genehmigter Zaun um die Mülltonnen vor dem DRK-Familienzentrum sei erst errichtet worden, als eine Anwohnerin zusammen mit Mitarbeitern öffentlichkeitswirksam tote Ratten und Müll beseitigten.

Machbarkeitsstudie schnell angehen

Im gegenüberliegenden Tagestreff für Bedürftige kümmert sich ein Team eines freien Trägers um die Versorgung von Obdachlosen und Alkoholabhängigen. Tatsächlich also sind es in erster Linie Organisationen und Ehrenamtliche, die täglich ihr Bestes für ein verträgliches Miteinander am Platz leisten. Geblieben seien nach wie vor exzessiver öffentlicher Alkoholkonsum und damit verbundene Belästigungen, Vermüllung, Verrichtung der Notdurft, Lärmbelästigung und so mancher dort ausgetragene Konflikt, heißt es von der Fraktion.

Daher sei die wirklich gute Nachricht aus dem Katalog der Antworten des Bezirksamts auf die Anfrage, dass der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes keine formalen Hürden mehr im Weg stehen und damit auch die von der SPD geforderte Machbarkeitsstudie für die Gestaltung durchgeführt werden kann. Die Gelder stehen im neuen Bezirkshaushalt bereit. Nun ist das Straßen- und Grünflächenamt am Zuge, die Machbarkeitsstudie 2024 schnellstmöglich anzugehen. Ermutigendes Ergebnis einer Kooperation mit der Deutschen Bahn, der Sozialraumorientierten Planungskoordination und dem Netzwerk Lichtblicke ist die Neugestaltung der Wand am Vorplatz. Das Graffitikunstwerk erinnert an das Rassismus-Opfer Eugeniu Botnari und wendet sich gegen Gewalt und Rassismus.

Mit Partnern am Platz kooperieren

Tatsächlich gibt es sonst aber noch immer keine sichtbaren Veränderungen, so das Fazit der SPD-Fraktion. Ein seit langem diskutierter Stromanschluss steht noch aus, und jegliche Veranstaltungsideen und damit eine Belebung des Platzes sind komplett eingeschlafen. Hoffnung macht, dass die Kunstmeile im Weitlingkiez von Jahr zu Jahr besser angenommen wird. Zudem plant die Wirtschaftsförderung des Bezirksamts ein Geschäftsstraßenmanagement und damit verbundene Projekte und Aktionen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Weitlingstraße.

„Die BVG plant am Bahnhofsvorplatz zwei Ladesäulen für ihre E-Busse und den Umbau des Aufenthaltsraums für ihre Angestellten“, informiert die SPD-Verordnete Jutta Feige. „Hier könnte mit der BVG, den ansässigen Einrichtungen und Initiativen kooperiert und die Umgestaltung im Zuge dessen vorangebracht werden. Mit der Robinson-Grundschule und dem im Bau befindlichen Straßenkinderhaus ‚Butze‘ stehen auch hier mögliche Kooperationspartner für eine Neugestaltung zur Verfügung. Der Bezirk muss seine Synergien einfach besser nutzen, um Dinge zu verändern, statt sie aufzuschieben.“ Die SPD-Fraktion erwartet, dass sich in diesem Jahr endlich etwas tut.

Der Bahnhofsvorplatz macht einen trostlosen Eindruck. | Foto:  Bernd Wähner
Das Wandbild wurde im Sommer an der Mauer eingeweiht. | Foto:  Bezirksamt
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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