Beschluss zur Bepflanzung von Grünanlagen
Wie Sträucher künftig Insekten helfen sollen
Angesichts der Corona-Krise drohen manche Probleme in Vergessenheit zu geraten – was natürlich nicht heißt, dass sie sich von allein lösen. So schreitet auch das Insektensterben unaufhaltsam voran, wenn Gegenmaßnahmen ausbleiben. In Lichtenberg sollen nun vermehrt insektenfreundliche Sträucher gepflanzt werden.
Einen entsprechenden Beschluss hat die Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung (BVV) gefasst. Der Antrag der Bündnisgrünen war zuvor im Haushaltsausschuss diskutiert und leicht geändert worden. Das Bezirksamt ist nun angehalten, auf sämtlichen geeigneten Flächen in kommunalem Besitz vor allem einheimische Sträucher zu pflanzen oder die bereits vorhandenen zu ergänzen.
In erster Linie soll es sich um Sorten handeln, deren Knospen, Blüten, Pollen, Nektar oder Beeren sowohl Nahrung als auch Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Kleintiere sein können. Bevorzugt werden sollten Obst‐ und Wildsträucher mit Dornen oder spitzen Blättern sowie schnell wachsende Sträucher, etwa der Schwarze Holunder.
Auch für andere Wildtiere nützlich
In der Begründung der Beschlussempfehlung heißt es, berlinweit würden geeignete Grünflächen insektenfreundlich umgestaltet. Das sei auch notwendig, um den Tieren eine größere Nahrungsgrundlage zu bieten und damit zu verhindern, dass weitere Arten aussterben. Diesen Trend könne auch Lichtenberg unterstützen und ergänzen, indem mehr heimische Sträucher angepflanzt würden.
In den Gehölzen würden sich Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten oder deren Raupen niederlassen, die wiederum Vögel anlocken. So sei ein natürlicher Kreislauf gewährleistet. Auch für die Vögel seien Sträucher ein wichtiger Lebensraum – als Nistplatz, Ruheort und Schutz gegen natürliche Feinde. Eignen würden sich Obst- und Wildsträucher mit Dornen oder spitzen Blättern, weil sie Deckung und Schutz etwa vor Angreifern wie Katzen, Mardern oder Raubvögeln böten. Schnell wachsende Sträucher könnten die Situation zugunsten steigender Insektenzahlen und zum Vogelschutz kurzfristig und spürbar verbessern.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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