Neuer Schulstandort Allee der Kosmonauten
Anwohner sorgen sich um die Sicherheit der 1600 Schüler
Zu Beginn des kommenden Schuljahres eröffnet an der Allee der Kosmonauten 20-22 die neue Oberschule mit Gymnasium sowie einer Integrierten Sekundarschule in einem Gebäudekomplex.
Laut Senatsbildungsverwaltung reichen die ÖPNV-Kapazitäten von Straßenbahn und Bus aus, um die bis zu 1600 Schüler sowie etwa 200 Lehrkräfte so nah an die Schule zu bringen, dass sie die restlichen Meter laufen oder mit dem Fahrrad fahren können. Doch die Verkehrssicherheit auf dieser Strecke macht Anwohnern Sorgen.
Von der westlich gelegenen Straßenbahnhaltestelle KEH zur Schule besteht derzeit nur ein Weg, den Fußgänger und Radfahrer gemeinsam nutzen. Noch sind es nicht viele Fußgänger und Radfahrer, sodass sie problemlos aneinander vorbeikommen. Doch was ist, wenn ab dem kommenden Schuljahr morgens und nachmittags Hunderte Schüler hier langlaufen? Müsste da nicht eine Trennung von Geh- und Radweg vorgenommen werden? Das ist eine der Fragen, mit denen sich Karl-Heinz Lingott, auch im Namen seiner Nachbarn, an die Redaktion der Berliner Woche wandte.
Hinzu kommt: Von den östlich gelegenen Haltestellen an der Rhinstraße gibt es zwar derzeit an der nördlichen Fahrbahnseite der Allee der Kosmonauten einen Gehweg, aber keinen Radweg. Auf dem Schulgelände werden nach Auskunft der Senatsverwaltung 512 Fahrradbügel aufgebaut. Ist denn geplant, zwischen der Rhinstraße und dem Haupteingang zum Schulgelände einen Radweg anzulegen? Und wo?
Laut Informationen von Karl-Heinz Lingott soll der Haupteingang zum Schulgelände an der Allee der Kosmonauten gegenüber der Ausfahrt vom KEH entstehen. Dort befindet sich eine Z-förmige Kurve, in deren Bereich die Gleise der Straßenbahn entlangführen. Damit Fußgänger und Radfahrer hier unbeschadet die Gleise und die Straße überqueren können, ist eine temporäre Ampel installiert worden. Wie soll hier künftig das sichere Überqueren der Fahrbahn und der Gleise gewährleistet werden? Entsteht eine fest installierte Ampel oder ein Fußgängerüberweg?
Bisher haben die Nachbarn noch keine Antworten zu diesen Fragen erhalten. Deshalb wandte sich Karl-Heinz Lingott an die Redaktion der Berliner Woche. Filiz Keküllüoğlu (Bündnis 90/Die Grünen), Stadträtin für Verkehr, Grünflächen, Ordnung, Umwelt und Naturschutz, kann nun Antworten geben.
„Für die fußläufige Erreichbarkeit der Schule aus Richtung Osten werden zur Querung der Allee der Kosmonauten zwischen Rheinstraße und der Zufahrt KEH/ Ost Fahrbahneinengungen und Gehwegvorstreckungen hergestellt“, informiert die Stadträtin. Zur Querung der Straßenbahngleise werden in Absprache mit der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) und der BVG zwei gesicherte Z-Querungen vorgesehen. „Zusätzlich wird auf diesem Streckenabschnitt der Straßenbahn eine Langsamfahrstrecke eingerichtet. Die Schülerinnen und Schüler werden dann südlich und gesichert am Schulgrundstück entlanggeführt. Die Verkehrsbelastung auf diesem Abschnitt der Allee der Kosmonauten ist gering und die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer reglementiert. Somit ist dieser Streckenabschnitt auch für Radfahrende zu nutzen.“
Weiterhin gehe das Bezirksamt davon aus, dass die Mehrzahl der Schüler diesen Oberschulstandort über die Straßenbahnhaltestelle „Ev. Krankenhaus KEH“ fußläufig und auf einem separaten Fußweg erreichen. Ebenfalls können Schüler fußläufig und per Rad die neue Schule über den Landschaftspark Herzberge aus südlicher Richtung erreichen.
„Eine mögliche Brücke über den Marzahn-Hohenschönhausener-Grenzgraben wird erst im Zuge der kommenden Radschnellverbindung RSV 9, welche dann auch das Thema einer möglichen Rad- und Fußwegtrennung aufgreift, durch die InfraVelo umgesetzt“, berichtet Stadträtin Keküllüoğlu. Die RSV 9 soll dann in Verlängerung der Herzbergstraße entlang der Straßenbahn bis zur Rhinstraße und darüber hinaus bis Marzahn geführt werden.
"So verkehrssicher wie möglich"
Weil es sich bei den Schülern, die an dem neuen Oberschulstandort unterrichtet werden, um ältere Kinder handelt, gibt es für sie keinen belastbaren Schulwegplan, wie es ihn in der Regel für Grundschulen gibt, so die Stadträtin. Trotzdem gestalte das Straßen- und Grünflächenamt die Erschließung des neuen Schulstandorts im Rahmen seiner Möglichkeiten "so verkehrssicher wie möglich". Wird die Brücke über den Marzahn-Hohenschönhausener-Grenzgraben gebaut, wird er noch sicherer.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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