Bezirksverordnete diskutieren über Bewirtschaftung
Immer wieder hagelt es Beschwerden im Ordnungsamt - Bürgersteige sind blockiert, Einfahrten zugeparkt. Stadtrat Andreas Prüfer (Linke) kennt das Problem: "Tagsüber sind es vor allem die Mitarbeiter und Besucher der Deutschen Rentenversicherung in der Schreiberhauer Straße, die hier alles zuparken. Abends und an den Wochenenden sind es Touristen und einheimische Besucher des Kiezes rund um den Boxhagener Platz, der nur wenige hundert Meter entfernt liegt." Dort, in Friedrichshain, müsse man nämlich fürs Parken bezahlen, bald vielleicht sogar bis Mitternacht. Auf Lichtenberger Seite hingegen gebe es keine Parkraumbewirtschaftung.
Da kann sich ändern. Die Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung (BVV) sollen nun prüfen, ob und wo eine Bewirtschaftung möglich und sinnvoll ist. Das Ganze müsse sich vor allem rechnen, sagt Prüfer, denn weder Ausstattung noch das nötige Personal seien zum Nulltarif zu haben. Eine gewisse Entspannung erhofft sich der Stadtrat, wenn der Bahnhof Ostkreuz fertig ist. Dann würden sicher mehr Menschen mit den Öffentlichen kommen. Doch dieser Praxistest steht noch aus.
Zwei Jahre Vorlauf nötig
Im Februar wollen die Lichtenberger Bezirksverordneten über die Angelegenheit diskutieren. Aber auch wenn sie mehrheitlich für eine Bewirtschaftung votieren, kann nichts übers Knie gebrochen werden. Die Einführung würde laut Prüfer mindestens zwei Jahre dauern. Schließlich bedürfe es Gutachten, und vor allem müssten die Anwohner einbezogen werden, wie Erfahrungen aus anderen Stadtbezirken lehrten.
Der Stadtrat versichert, dass jedoch an eine Ausweitung der Parkzonen in andere Ortsteile des Bezirks nicht gedacht sei. Leise Zweifel mögen sich regen: Schließlich war eine Parkraumbewirtschaftung im Kaskelkiez und rund um die südliche Frankfurter Allee für Andreas Prüfer vor kurzem auch noch kein Thema.
Autor:Michael Kahle aus Mitte |
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