Kreisverband fordert temporäre Fahrstreifen
Grüne wollen in der Corona-Krise Pop-up-Radwege für Lichtenberg

Auf der Siegfriedstraße ist ein Pop-up-Radweg kaum denkbar, hier ist die geschützte Variante - eine PBL -  noch in der Diskussion. Andernorts könnte ein temporärer Radstreifen aber ohne großen Aufwand eingerichtet werden, finden die Lichtenberger Bündnisgrünen. | Foto: Berit Müller
  • Auf der Siegfriedstraße ist ein Pop-up-Radweg kaum denkbar, hier ist die geschützte Variante - eine PBL - noch in der Diskussion. Andernorts könnte ein temporärer Radstreifen aber ohne großen Aufwand eingerichtet werden, finden die Lichtenberger Bündnisgrünen.
  • Foto: Berit Müller
  • hochgeladen von Berit Müller

Die Corona-Zeit bringt weniger Autos und mehr Fahrräder auf Berlins Straßen mit sich. Damit die vielen Radler Abstand halten können, sind mancherorts temporäre Fahrradstreifen eingerichtet worden. Das sollte auch in Lichtenberg geschehen, fordern die Bündnisgrünen.

Selbst ohne Corona-Krise hätte die Saison fürs Radfahren längst begonnen – mit Pandemie erfreut sich das Transportmittel noch wachsender Beliebtheit. Viele, die kein Auto haben oder möchten, die nun aber auch Busse und Bahnen scheuen, steigen um aufs Fahrrad. Dort wären die Lichtenberger noch besser aufgehoben, gäbe es im Bezirk ähnlich wie in Friedrichshain-Kreuzberg sogenannte Pop-up-Radstreifen – also Radwege, die vorübergehend auf der Fahrbahn eingerichtet werden. Das finden die Lichtenberger Bündnisgrünen. Sie fordern vom Bezirksamt, mit der Senatsverkehrsverwaltung Straßen zu bestimmen, auf denen eine Autospur mit Markierungen und/oder Baustellenbarken in einen geschützten Radstreifen umgewidmet wird.

„Wir brauchen jetzt sichere Radwege“, sagt der Kreisvorsitzende Philipp Ahrens. „Viele Menschen suchen dieser Tage Alternativen zu den öffentlichen Verkehrsmitteln, und so zeigt sich, dass Radspuren, wenn sie nicht gänzlich fehlen, oft viel zu schmal sind, um den Mindestabstand von 1,50 Meter zu halten.“

Stadtrat sieht keine schnelle Umsetzung

Konkrete Vorschläge haben die Grünen auch: Hansastraße, Weißenseer Weg, Landsberger und Frankfurter Allee, Treskowallee und Hauptstraße. Diese Verkehrswege hätte auch das Netzwerk fahrradfreundliches Lichtenberg ausgewählt, so Ahrens. Der zuständige Stadtrat Martin Schaefer (CDU) reagiert zurückhaltend auf die Forderung, die Vorschläge kommentiert er nicht. Das Thema müsse seriös von den Fachbereichsleitern betrachtet werden, sagt er und verweist auf den „regelmäßigen Kontakt“ zum Netzwerk Fahrradfreundliches Lichtenberg. Zur Planung, Finanzierung und Umsetzung von Pop-up-Radwegen habe er erste Informationen bei der Senatsverwaltung eingeholt. Eine schnelle Umsetzung wie in Friedrichshain-Kreuzberg scheine schwerlich möglich und sei nicht beabsichtigt: „Der Bezirk wird tiefgreifende Neuordnungen im Straßenverkehr nicht ohne die Einbeziehung der bezirklichen Gremien und der Bewohnerschaft veranlassen.“

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 716× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.479× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.522× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.