Mehr Sicherheit gefordert
Seit Jahren immer mehr Verkehrsunfälle in Lichtenberg

Unfallkreuzung Nummer eins in Lichtenberg: die Ecke am Ringcenter. Fußgänger und Radfahrer sind auch dort  besonders gefährdet. | Foto: Berit Müller
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  • Unfallkreuzung Nummer eins in Lichtenberg: die Ecke am Ringcenter. Fußgänger und Radfahrer sind auch dort besonders gefährdet.
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Mehr Menschen, mehr Autos, mehr Verkehrsunfälle – so ließe sich die Situation auf Lichtenbergs Straßen zusammenfassen. Der Abgeordnete Sebastian Schlüsselburg (Die Linke) sieht den Trend mit Sorge. Er fordert Maßnahmen, die zu mehr Sicherheit führen.

Mit einer schriftlichen Anfrage an die Senatsinnenverwaltung hat sich Schlüsselburg nach der Anzahl von Straßenverkehrsunfällen in 2017 und 2018 erkundigt. Die jeweilige Statistik hatte der Abgeordnete bereits in den Jahren zuvor angefordert und musste nun konstatieren: Im Vergleich zu 2016 mit insgesamt 7593 Verkehrsunfällen in Lichtenberg, ist die Zahl im Jahr 2017 auf 7771 gestiegen. Knapp drei Prozent beträgt die Steigerung. 

Gefahrengruppe Autofahrer

Für 2018 lagen die Daten zwar noch nicht komplett vor, doch allein das erste Quartal spiegelt die Tendenz wider. „Insgesamt ordnet sich die Steigerung in den Trend der vergangenen Jahre ein“, sagt Schlüsselburg. „2012 gab es in Lichtenberg noch 6883 Verkehrsunfälle.“

Was die Zahlen ebenfalls belegen: Die Unfallverursacher sitzen überwiegend am Steuer. An 70 Prozent aller Kollisionen tragen Autofahrer die Schuld. Radfahrer und Fußgänger sind lediglich für Prozentwerte im niedrigen einstelligen Bereich verantwortlich, was sicherlich auch an der Tatsache liegt, dass Pkw-Crashs am weitaus häufigsten passieren.

Besonders oft kracht es vor dem Ringcenter – an der Kreuzung Frankfurter Allee, Möllendorffstraße und Gürtelstraße. Auch an der Ecke Landsberger Allee und Weißenseer Weg häufen sich Zusammenstöße, ebenso an der Zufahrt zu Ikea und dem Globus-Baumarkt in der Landsberger Allee sowie rund um die Einfahrt zum Dong-Xuan-Center in der Herzbergstraße. Weitere Schwerpunkte sind die Kreuzungen Landsberger Allee und Arendsweg, Siegfriedstraße/Landsberger Allee und Liebenwalder Straße, Kynast- und Marktstraße sowie Rhinstraße/Am Tierpark und Alt-Friedrichsfelde. In den meisten Fällen blieb es bei Blech- beziehungsweise Sachschäden.

Es gibt auch Tote

Alarmierend hingegen: Sowohl 2016 als auch 2017 starb je ein Verkehrsteilnehmer auf Lichtenbergs Straßen. Allein von Januar bis März vergangenen Jahres sind drei Menschen bei Verkehrsunfällen getötet worden. Es waren zwei Radfahrer und ein Fußgänger. Diese bedauerlichen Todesfälle seien zwar auf individuelles Fehlverhalten zurückzuführen, so Schlüsselburg. „Trotzdem ist jeder Todesfall einer zu viel.“ Insgesamt verdeutliche die Statistik, dass die Verkehrssicherheit in Lichtenberg weiter verbessert werden müsse. „Auf Grundlage des von Rot-Rot-Grün beschlossenen Mobilitätsgesetzes müssen wir vor allem für sichere Radfahrer und Fußgänger sorgen.“

Wo ist es brenzlig?

Der Senat hat bereits entschieden, im Jahr 2019 pro Bezirk zwei Bereiche, an denen sich Unfälle häufen, mit geeigneten Maßnahmen zu entschärfen. „Aus meiner Sicht gehört der seit Jahren auf Platz eins stehende, quantitative Unfallschwerpunkt Frankfurter Allee, Möllendorffstraße und Gürtelstraße dazu“, sagt Schlüsselburg. „Der zweite Ort sollte einer sein, an dem Radfahrer besonders gefährdet sind. Hinweise aus der Bevölkerung nehme ich gern entgegen.“

Wer dem Abgeordneten einen Vorschlag mitteilen will, sendet eine E-Mail an schluesselburg@linksfraktion.berlin

Unfallkreuzung Nummer eins in Lichtenberg: die Ecke am Ringcenter. Fußgänger und Radfahrer sind auch dort  besonders gefährdet. | Foto: Berit Müller
An der frequentierten Kreuzung Frankfurter Allee, Möllendorffstraße und Gürtelstraße krachte es auch im Jahr 2017 am häufigsten. | Foto: Berit Müller
Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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