SPD-Abgeordneter fordert konsequentere Entsorgung von Schrotträdern

Ole Kreins und Jutta Feige (beide SPD) inspizieren ein Fahrrad. | Foto: Wrobel
  • Ole Kreins und Jutta Feige (beide SPD) inspizieren ein Fahrrad.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Lichtenberg. Herrenlose Räder werden mit der Zeit zu Sperrmüll. Doch ihre Entsorgung läuft schleppend, beanstandet der Lichtenberger Abgeordneten Ole Kreins (SPD).

Ohne Räder, Lenker und Sattel ist nur noch der Rahmen am Fahrradständer oder am Verkehrsschild angekettet. Ein Anblick, der Radfahrer verärgert, weil solche Gerippe Stellplätze wegnehmen. Und sie verschandeln das Straßenbild.

"Fahrradleichen" nennt der Lichtenberger Abgeordnete und verkehrspolitische Experte Ole Kreins (SPD) die Schrottgefährte. Laut Statistik des Lichtenberger Ordnungsamtes habe man 2014 vier solcher Fahrradleichen ausgemacht und sie von der Stadtreinigung entfernen lassen. Das hat Kreins vor einiger Zeit mit einer Anfrage im Abgeordnetenhaus herausgefunden. Das Ordnungsamt sehe in der Entsorgung der Schrotträder kein großes Problem, heißt es auf eine andere Anfrage, die die Grünen-Bezirksverordnete Henriette van der Wall gestellt hat. Auch sie stört sich an herrenlosen Rädern.

Von denen gebe es nämlich weit mehr, als die Statistik des Ordnungsamtes ausweist, meint auch Ole Kreins. "Diese Zahl kann ich nicht glauben." Er begab sich deshalb Anfang Mai an einem späten Dienstagvormittag mit der Vorsitzenden des Ausschusses für Ordnung und Verkehr, Jutta Feige (SPD), zum S- und U-Bahnhof Lichtenberg - zur wohl größten Fahrrad-Abstellanlage im ganzen Bezirk. Und die ist um die Mittagszeit proppenvoll. "Es gibt immer noch zu wenige Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Der Bezirk muss sich mehr dafür einsetzen, gerade an solchen Nahtstellen des öffentlichen Nahverkehrs mehr Plätze zu schaffen", sagt der verkehrspolitische Sprecher und Lichtenberger SPD-Chef.

Rund um den Bahnhof fand er in kurzer Zeit drei schrottreife Räder. "Allein diese Stichprobe beweist doch: Das Ordnungsamt muss genauer hinsehen", so Kreins. In anderen Bezirken scheint das besser zu funktionieren. In Mitte wurden im vergangenen Jahr 419 Fahrradleichen gezählt und entsorgt, in Steglitz-Zehlendorf waren es etwa genauso viele. Pankow ist mit 588 Wracks Berliner Spitzenreiter.

Dass auch in Lichtenberg mehr von diesen Fahrradleichen herumstehen , wusste Anneliese Will, eine Passantin, die mit Ole Kreins am Bahnhof zufällig ins Gespräch kam. "Am S-Bahnhof Friedrichsfelde-Ost gibt es eine Reihe solcher Räder. Ein Jahr lang hat sich niemand darum gekümmert", berichtete sie. Sie habe dem Ordnungsamt Meldung gemacht, doch nicht in Lichtnberg, sondern in ihrem Heimatbezirk Marzahn-Hellersdorf. Das war nicht zuständig - und unternahm deshalb nichts.

Ole Kreins hofft, mit seiner öffentlichen Zähl-Aktion nun auch im Bezirk Lichtenberg die behördlichen Stellen auf das Problem aufmerksam zu machen.

Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile lädt vom 3. bis 5. April 2025 zur mittlerweile 17. Brillenmesse ein. | Foto: Optik an der Zeile

Optik an der Zeile
17. Brillenmesse vom 3. bis 5. April

Über 40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir, Optik an der Zeile, auch im April im Märkischen Zentrum. Feiern Sie mit und profitieren Sie von attraktiven Angeboten, die Sie sich selbst erwürfeln können! Im Rahmen der 17. Brillenmesse vom 3. bis 5. April können Sie sich von unserer Kompetenz selbst überzeugen. Mit vielen schööönen Brillengestellen und den Gläsern von Essilor und Rodenstock bieten wir bestes Sehen für jeden Anspruch. Aus der großen Kollektion namhafter...

  • Bezirk Reinickendorf
  • 15.03.25
  • 538× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 1.521× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige

Vortrag am 15. April um 17 Uhr
Schmerz, Angst und Depression?

Chronische Schmerzen sind mehr als nur ein Symptom – sie können zu einer eigenständigen Erkrankung werden und das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Doch welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Wie kann moderne Neuromodulation helfen, das Schmerzsystem zu beeinflussen und das Leiden zu lindern? Unsere Referenten, Dalibor Arapovic und Sebastian Ciupa, informieren Sie über die Entstehung und Anatomie chronischer Schmerzen sowie über verschiedene Therapieansätze – von konservativen...

  • Mitte
  • 17.03.25
  • 256× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 1.737× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.