Tempo 30 kein Thema?: Grüne für Geschwindigkeitsbegrenzung auf B1/B5

Autos dicht an dicht, tagsüber und nachts: Wer an der B1/B5 wohnt, muss viel Verkehrslärm aushalten. | Foto: Berit Müller
2Bilder
  • Autos dicht an dicht, tagsüber und nachts: Wer an der B1/B5 wohnt, muss viel Verkehrslärm aushalten.
  • Foto: Berit Müller
  • hochgeladen von Berit Müller

Lichtenberg. An der B1/B5 lebt es sich laut – und das ist nicht gesund. Die Grünen-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) will für Abhilfe sorgen, stieß mit ihrem jüngsten Vorstoß für ein nächtliches Tempolimit aber auf wenig Begeisterung.

Ob von der Straße, von Schienen oder aus der Luft – egal, woher der Krach kommt: Wenn Verkehrsgeräusche in der Umgebung tagsüber im Schnitt mehr als 65 Dezibel Lautstärke ergeben und nachts über 55 Dezibel, gilt das als Lärmbelastung für die Anwohner. Darüber herrscht Einigkeit zwischen Umweltbundesamt und der Weltgesundheitsorganisation WHO. „In der Frankfurter Allee und in der Straße Alt-Friedrichsfelde haben Messungen nachts zum Teil mehr als 75 Dezibel ergeben“, sagt Robert Pohle, Sprecher für ökologische Stadtentwicklung von Bündnis90/Die Grünen. „Das zeigt die Strategische Lärmkarte des Berliner Umweltatlas.“ Seine Fraktion hatte deshalb mit einem Antrag in der Lichtenberger BVV versucht, für die Hauptverkehrsachse ein nächtliches Tempolimit anzuregen. „Die Anwohner der Straßen sind stark durch Lärm belastet. Zur Vermeidung gesundheitlicher Risiken besteht hier erheblicher Handlungsbedarf.“

Zwischen 22 und 6 Uhr soll Tempo 30 gelten

Konkret wollten die Grünen auf der gesamten B1/B5 zwischen den Kreuzungen Gürtel- und Möllendorffstraße sowie Am Tierpark und Rhinstraße in der Zeit von 22 bis 6 Uhr eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde. In einem zweiten Antrag setzte sich die Fraktion dafür ein, dass bei der ab 2020 geplanten Erneuerung der Straßendecke im Abschnitt von der Rosenfelder Straße zur Rhinstraße ein schallschluckender und zugleich schadstoffreduzierender Asphalt verwendet wird. Die Fraktion führte ein Gutachten aus dem Schweizerischen Bundesamt für Umwelt an: Danach können diese speziellen Straßenbeläge Fahrgeräusche so stark senken, als wären auf den sanierten Strecken nur noch 15 Prozent der Fahrzeuge unterwegs.

Der Antrag zum nächtlichen Tempolimit auf der B1/B5 stand auf der Tagesordnung der letzten BVV-Sitzung vor der Sommerpause – fand dort allerdings keinerlei Zustimmung und wurde von allen anderen Fraktionen abgelehnt. So ist das Thema erst einmal vom Tisch. Über die Möglichkeit, schallschluckenden Asphalt beim Straßenbau einzusetzen, diskutiert nun der Ausschuss für Öffentliche Ordnung, Verkehr und Bürgerdienste, in den die Drucksache ohne Aussprache überwiesen wurde. bm

Autos dicht an dicht, tagsüber und nachts: Wer an der B1/B5 wohnt, muss viel Verkehrslärm aushalten. | Foto: Berit Müller
Von der Rhinstraße bis hin zur Gürtelstraße wollten die Lichtenberger Grünen ein nächtliches Tempo 30 anregen, scheiterten aber in der BVV. | Foto: Berit Müller
Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

2 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 406× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.110× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 771× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.224× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.117× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.