Fünf Bebauungspläne kommen
Bezirksamt will geordnete Entwicklung für Gewerbegebiet an der Herzbergstraße
Im Gewerbegebiet entlang der Herzbergstraße soll es endlich Planungssicherheit und geordnete Verhältnisse geben.
Das Bezirksamt fasste für das gesamte Gebiet insgesamt fünf Aufstellungsbeschlüsse für Bebauungspläne. Darin wird festgeschrieben, was an Nutzungen künftig möglich und was nicht gestattet ist. In den zurückliegenden drei Jahrzehnten hat sich eine bunte Mischung von Gewerbe- und Handelsunternehmen in diesem Bereich angesiedelt. Aber auch Künstler mit ihren Ateliers, Galerien und Kulturveranstalter etablierten sich.
Das führte dazu, dass es selbst in der Bezirksverwaltung Verunsicherung gab, was dort überhaupt zulässig ist und was nicht. Prominentestes Beispiel war die „Fahrbereitschaft“ von Axel Haubrok, dem plötzlich Ausstellungen und Kulturveranstaltungen untersagt wurden. Nach einer gemeinsamen Willenserklärung von Bezirksamt und Eigentümer war die Untersagung im vergangenen Herbst rückgängig gemacht worden. Ein weiteres Beispiel ist das Dong-Xuan-Center. Auch zum dortigen Mix von Handels- und Gewerbeeinrichtungen gibt es immer wieder Verunsicherungen: Was ist erlaubt und was nicht?
Mit dem Beschluss, für den Bereich entlang der Herzbergstraße Bebauungspläne aufzustellen, will das Bezirksamt nun klare Rahmenbedingungen schaffen und die Entwicklung des Gebiets forcieren. Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsstadtrat Kevin Hönicke (SPD) sagt: „Als ich im April 2020 ins Amt kam, sagte ich zu, dass ich in dieser Legislatur endlich Planungssicherheit und geordnete Verhältnisse im Gewerbegebiet Herzbergstraße durch B-Pläne schaffen möchte. Dieses Gewerbegebiet hat hohen Verdrängungsdruck, und nicht alle Entwicklungen in diesem Gebiet entsprechen der gewerblichen Nutzung, die hier zulässig ist. Daher wollte ich Sicherheit für die Unternehmen schaffen und auch Ordnung ins Gebiet bringen.“
Diesen Weg gehe das Bezirksamt nun voran, so Hönicke. Er werde weiter intensive Gespräche führen, sodass die bestehenden Strukturen abgesichert und entwickelt werden können. Es werde aber auch für Interessenten klar, dass das ein wichtiges Gewerbegebiet ist und dass er nicht zusehen werde, wie produzierendes Gewerbe dort verdrängt wird, erklärt der Stadtrat weiter.
Wichtig sei auch, dass die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte nicht ignoriert wird. Diese müsse sich in den B-Plänen wiederfinden. „Ich denke, dass ich den Wünschen der Bevölkerung, der Bezirksverordnetenversammlung und der Unternehmen vor Ort, welche nicht alle deckungsgleich waren, in einem Kompromiss zusammengeführt habe“, sagt Kevin Hönicke. „Wichtig ist hierbei vor allem, dass nach vielen Jahren der ungewissen Zustände, gewisser Duldungen oder des Ignorierens nun ein rechtlicher Rahmen besteht. Das wird die Zukunft sicherer gestalten.“
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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