Erneute Insolvenz
Galeria Kaufhof im Ring-Center schließt
Die Galeria Kaufhof-Filiale im Ring-Center III an der Frankfurter Allee 113-117 soll im Sommer geschlossen werden. Das teilt der Insolvenzverwalter des Warenahauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof mit.
Diese Filiale ist eine von drei in Berlin, die nach Stand der Dinge geschlossen wird. Sechs Filialen sollen dann in der Stadt noch bleiben. Die Galeria Kaufhof-Filiale im Ring-Center stand im Sommer 2020 schon einmal vor dem Aus. Damals hatte der Konzern vor, sowohl die Filiale im Linden-Center in Neu-Hohenschönhausen als auch die am S- und U-Bahnhof Frankfurter Allee zu schließen. Nach Protesten und Demonstrationen von Belegschaft und Kunden sowie nach intensiven Bemühungen von Bezirks- und Landespolitik gelang es, zumindest die Filiale im Ring-Center zu erhalten. Die Schließung der Filiale in Neu-Hohenschönhausen bescherte dem Linden-Center einen langen Leerstand. Für den Umbau der früheren Galeria-Kaufhof-Erdgeschossfläche gab es erst in diesem Frühjahr eine Baugenehmigung, sodass es wohl in absehbarer Zeit hier eine Neubelebung geben wird.
Die Galeria Kaufhof-Filiale an der Frankfurter Allee eröffnete am 28. März 2007 im eigens errichteten Ring-Center III. Dass diese Filiale nun schließen soll und das Gebäude dann vielleicht längere Zeit leer stehen wird, beunruhigt viele Anwohner und auch die Bezirkspolitik. „Ich bin entsetzt über die Pläne zur Schließung der Lichtenberger Filiale und kann die Entscheidung dazu nicht nachvollziehen“, sagt Bürgermeister Martin Schaefer (CDU). „Mit ihrem Standort direkt an U-Bahnhof und Ringbahn, unmittelbar an der Bezirksgrenze zwischen Lichtenberg und Friedrichshain, ist dieser Knotenpunkt ein idealer Standort sowohl für die Nahversorgung der umliegenden Wohngebiete als auch ein attraktives Ziel aus Innenstadt und Stadtrand gleichermaßen.“
Die Galeria Kaufhof-Filiale ist die größte Mieterin im Ring-Center. Deshalb müsse hier unbedingt eine Lösung gefunden werden, um Leerstand zu vermeiden, so Schaefer weiter. „Als Bezirk unterstützen wir, wo wir können, um lebendige Center zu erhalten. Meine größte Sorge gilt jedoch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die seit Jahren um ihre Arbeitsplätze kämpfen und nun wieder einmal in eine unsichere Zukunft blicken. Hier steht die Arbeitgeberin in der Verantwortung, Alterativen zu schaffen und sozialverträgliche Lösungen zu finden.“
„Wir bedauern, dass es zur Schließung eines so großen Standortes kommen muss“, sagt Carolin Peters, wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion in der BVV. „Wir wünschen uns vom Bezirksamt, dass es mit dem Eigentümer rasch über mögliche Folgenutzungen ins Gespräch kommt, um Leerstand an diesem zentralen Ort zu vermeiden und so ein möglichst attraktives Angebot für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen.“
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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