OTA-Gesellschaft bekommt Lichtenberger Integrationspreis
Lichtenberg. Ein unabhängiges Leben ohne eigenes Einkommen zu führen, ist schwierig. Damit auch benachteiligte Menschen die Chance auf selbst verdientes Geld bekommen, hilft ihnen die die gemeinnützige Gesellschaft OTA auf dem Weg zu einem festen Job. Dafür hat sie nun den "Lichtenberger Integrationspreis 2016" bekommen.
"Arbeit ist ein wesentlicher Bestandteil der Integration", sagt Bürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD). Doch Menschen mit Beeinträchtigungen müssen viele Hindernisse überwinden, um in einen beruflichen Alltag einzusteigen.
"Viele Betriebe scheuen die Verantwortung, Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder mit Lernschwierigkeiten einen Job anzubieten. Dabei haben sie viel zu geben", weiß Erman Tanyildiz. Der Wirtschaftsingenieur gehörte vor fast drei Jahrzehnten zu den Kreuzberger Gründern von OTA, einer Gesellschaft für berufliche Bildung, die sich zunächst ausschließlich an Schwerbehinderte wandte. Das Kürzel "OTA" steht für die Namen der einstigen Gründer, zu denen Tanyildiz zählt. Seit vielen Jahren ist das Unternehmen in alleiniger Hand seiner Familie.
Die in Lichtenberg (Josef-Ortlopp-Straße 45) und Strausberg ansässige gemeinnützige Gesellschaft bildet in ihren Ausbildungswerkstätten bis zu 400 körperlich, geistig und sozial Benachteiligte junge Erwachsene in mehr als zwanzig Lehrberufen aus. "Aktuell ist bei uns besonders das Berufsfeld ‚Ernährung und Hauswirtschaft‘, aber auch Bautechnik gefragt", berichtet Ko-Geschäftsführerin Margit Weiß-Tanyildiz. In den Werkstättenwerden junge Menschen zum Beispiel zur Hauswirtschafterin ausgebildet oder zur Fachkraft für Metalltechnik.
Jüngst stand für 59 Azubis die Abschlussprüfung an – 54 von ihnen bestanden. "Das ist ein toller Erfolg", freut sich Erman Tanyildiz. Doch er weiß auch, dass die größte Hürde noch genommen werden muss: der Einstieg in den ganz gewöhnlichen Arbeitsmarkt. "Unsere Auszubildenden sind hochmotiviert", sagt er. Ein Jobcoach und Praktika wollen dabei helfen, die jungen Leute in Betrieben unterzubringen.
Auch die in Lichtenberg lebenden Flüchtlinge sollen vom Know-how der Gesellschaft profitieren. So beabsichtigt OTA, ein betreutes Heim für allein geflüchtete Jugendliche einzurichten und seine Ausbildungsprogramme zur Verfügung zu stellen.
"Ich begrüße sehr, dass sich OTA bei der Integration von Flüchtlingen beteiligen will und dazu Erfahrungen und Sachverstand einbringen möchte", lobte Birgit Monteiro bei der Verleihung des Integrationspreises 2016", der in diesem Jahr unter dem Motto "Integration und Wirtschaft" vergeben wurde.KW
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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