Jugendstilhäuser verleihen Nauen neuen Glanz
"Die Welt kennt Nauen - Nauen kennt die Welt"

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Havelland. Für Funk- oder Radiotechniker ist Nauen, die beschauliche Kleinstadt im Landkreis Havelland im Land Brandenburg der Nabel der Welt. Bereits 1906 wurde eine Großfunkstelle für drahtlose Telegraphie in Betrieb genommen, um den Kontakt zu den deutschen Kolonien in Afrika und Asien aufrecht zu erhalten. Die Tragmasten, die bis zu 260 Meter hoch waren, gehörten zu den höchsten Bauwerken Europas. Nauen wurde durch diese Anlagen weltbekannt, was ihr auch den Beinamen „Funkstadt“ einbrachte.

Bei einem Rundgang durch die inzwischen, zu großen Teilen schön sanierte Altstadt lassen sich noch andere Kleinode finden, die einen Besuch wert sind.
Die Kirche St. Jacobi geht auf das Spätmittelalter zurück. Um 1400 ließen die Nauener die Kirche erbauen, die architektonisch der Backsteingotik zuzurechnen ist. Erst ein halbes Jahrhundert später, in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, war der Chor mit dem Altar fertiggestellt. Im Zuge der Reformation wurde die Kirche im 16. Jahrhundert evangelisch. Ende des 17. Jahrhunderts zerstörte ein Brand das Gebäude, woraufhin die Gemeinde das Gotteshaus im Jahr 1695 wieder aufbaute. Zwölf Jahre später, im Jahr 1707, wurde der 55 m hohe Turm mit seiner barocken Haube auf den ursprünglichen Unterbau aufgesetzt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erhielt die Kirche eine 1874 gebaute Orgel aus der Werkstatt Heerwagen.

In der historischen Altstadt befinden sich einige Gebäude, die im Zeitraum zwischen dem 17. Jahrhundert und dem 20. Jahrhundert entstanden. Dazu gehört u.a. das Rathaus als neugotischer Backsteinbau. Der Wasserturm an der Ecke Mauerstraße/Goethestraße wurde 1898 erbaut und 2006 renoviert und privatisiert. Er beinhaltet jetzt Nauens höchste Wohnung.

Historische Altstadt mit neugotischem Rathaus

Zwischen 1999 und 2002 sanierte man in der Innenstadt das im Jugendstil errichtete „Voßsche Haus“ (Mittelstraße 33) sowie das „Barzsche Haus“ (Mittelstraße 12—16), die dem Ackerbürgerstädtchen wieder neuen Glanz verleihen. Viele der noch zahlreich vorhandenen Fachwerkhäuser stehen unter Denkmalschutz. Reizvoll sind auch die Innenhöfe der Altstadt, mit kleinen Geschäften oder Restaurants, die zum Verweilen einladen. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

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Klaus Tolkmitt aus Lichtenrade

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