Historische Schönheit wird modern
Auf Entdeckungstour durch die Alte Mälzerei

UTB-Geschäftsführer Thomas Bestgen im Dachstuhl. | Foto: Philipp Hartmann
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Vor dem Eingang stapeln sich 30-Kilo-Säcke mit Putz- und Mauermörtel, lagern Kalksandsteine auf Europaletten. Aus einer der oberen Etagen dröhnt eine Bohrmaschine. Die Alte Mälzerei ist eine Baustelle, doch schon im Sommer 2019 wird das anders sein. Dann wird das denkmalgeschützte Gebäude nach Jahrzehnten des Leerstands wieder genutzt.

Die Planungen sind bereits weit fortgeschritten, wie aus den Erläuterungen von Thomas Bestgen, Geschäftsführer des Projektentwicklers UTB, bei einem Rundgang mit Vertretern des Bezirksamts deutlich wurde. So wird die Alte Mälzerei künftig folgende Einrichtungen beherbergen: Die Edith-Stein-Bibliothek wird aus der Briesingstraße umziehen und im Erd- sowie im ersten Obergeschoss eingerichtet. Dafür muss an der Stelle, an der aktuell ein Loch in der Decke klafft, noch eine Verbindungstreppe eingebaut werden. Neben der Bücherei wird im Erdgeschoss ein Café eröffnen. In der ersten Etage bekommt die Suppenküche Lichtenrade eine neue Heimat. Ihren Standort in der Finchleystraße wird sie laut Thomas Bestgen bis zur Neueröffnung behalten können.

Die zweite Etage ist für die Volkshochschule Tempelhof-Schöneberg inklusive eines Bewegungsraums bestimmt. In einer Lehrküche sollen in Zukunft Kochkurse angeboten werden. Direkt darüber sollen ein Co-Working Space sowie eine Tanzschule entstehen. Planungsbüros sind in der vierten Etage vorgesehen, in den Etagen fünf und sechs unter anderem ein Experimentarium für das Jugendmuseum.

„Wir haben quasi zwei Bauphasen. Die eine ist, dass wir die Mälzerei erstmal für eine Vermietung wieder grundsätzlich herrichten – Infrastruktur wie Heizung, Fenster, Treppenhaus und Aufzug – und den Nutzerausbau macht dann jeder Mieter selber. Dafür befinden wir uns im Austausch mit dem Bezirk, der das wiederum mit dem Land Berlin abstimmen muss. Wenn das geklärt ist, wird der Nutzerausbau in Angriff genommen“, erläutert Thomas Bestgen. Er sei optimistisch, dass dies bis zum kommenden Sommer erledigt ist und die ersten Mieter dann einziehen können. Geht der Plan auf, wäre seit Beginn der Bauarbeiten im April dann gerade einmal etwas mehr als ein Jahr vergangen. Das liegt auch daran, dass sich die Mälzerei recht gut gehalten hat. So müsse das „wunderschöne Schieferdach“ lediglich von innen gedämmt werden und eine Unterkonstruktion bekommen, so Bestgen.

Bei den Arbeiten wurde deutlich, dass das 1898 errichtete Gebäude immer wieder Überraschungen bereithält. So wurde zum Beispiel eine alte Waage aus dem Jahr 1921 entdeckt, die instandgesetzt werden soll. Im Erdgeschoss sind noch die alten Lüftungsanlagen zu sehen, die in der künftigen Bibliothek erhalten bleiben sollen. Ebenfalls beeindruckend: die Darre, wo früher das Malz getrocknet wurde, mit dem Schornstein, der alte Dachstuhl sowie eine fast 30 Meter lange originale Transportschnecke aus Metall, die in der siebten Etage durch das komplette Gebäude verläuft. Die UTB will diese historischen Überbleibsel bewahren und plant, über die ehemalige Gebäudenutzung mithilfe eines Leitsystems durch das Haus zu informieren. Die Besucher werden somit auf einfache Weise erfahren, wie die Alte Mälzerei einst funktioniert hat. „Den Charakter des Gebäudes wird man immer spüren und immer sehen“, sagt Thomas Bestgen.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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