Neue Firma für die Bahnhofstraße
Bezirksamt hat den Umbau der Einkaufsmeile neu ausgeschrieben
Der Umbau der Bahnhofstraße geht schleppend voran, Arbeiter sind kaum zu sehen. Das Gerücht macht die Runde, das Bezirksamt habe der Baufirma gekündigt. Der Abgeordnete Christian Zander (CDU) hat nachgehakt. Und es zeigt sich: Tatsächlich wird eine Neuausschreibung vorbereitet.
Das teilt Claudia Elif Stutz, Staatssekretärin bei der Senatsverkehrsverwaltung, im Namen des Bezirksamts mit. Zwar gebe es keine Kündigung, doch es sei geplant, den Vertrag einvernehmlich zu beenden. Zuvor solle die Firma noch den ersten Bauabschnitt zwischen Lichtenrader Damm und Mellener Straße fertigstellen. Die Arbeiten im zweiten und dritten Abschnitt soll dann ein neues Unternehmen erledigen.
Schon ein halbes Jahr im Verzug
Das Bezirksamt gehe von einem nahtlosen Weiterbetrieb der Baustelle aus, sodass es durch den Firmenwechsel nicht zu Verzögerungen kommt. Allerdings liegt die jetzige Firma bereits rund ein halbes Jahr hinter dem – bereits mehrmals nach oben korrigierten – Zeitplan zurück. Als Gründe haben die Verantwortlichen unter anderem krankheitsbedingte Ausfälle und die hohe Auslastung der Labore angegeben, die den Bodenaushub untersuchen.
Christian Zander wollte außerdem wissen, wie viele Firmen sich ursprünglich für den Großauftrag interessiert hatten und warum die Wahl auf die aktuelle gefallen war. Fünf Betriebe hätten Angebote abgegeben, so Stutz. „Das ausschlaggebende Kriterium bei der Vergabe war der Preis.“ Zander hofft nun, dass die Neuausschreibung so gestaltet wird, dass eine zügige Bautätigkeit gewährleistet ist. „Es muss ausgeschlossen werden, dass, wenn eine Firma ihre Leistung nicht erbringt und den Zeitplan klar verfehlt, es im Prinzip folgenlos für sie bleibt“, sagt er. Außerdem findet er falsch, dass das Unternehmen den ersten Abschnitt beenden kann. „Warum sollte es ausgerechnet jetzt einen Zahn zulegen, wenn es den Rest seines Auftrags verliert?“
Begonnen hatte der Umbau der rund 760 Meter langen Einkaufmeile zwischen Lichtenrader Damm und Steinstraße im September 2022. Es werden Fahrradstreifen und breitere Fußwege angelegt, Bäume gepflanzt, Bänke und Trinkbrunnen aufgestellt. Ursprünglich war geplant, das Gesamtprojekt Ende 2025 abzuschließen. Nun ist von Anfang 2028 die Rede.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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