Richtfest im Lichtenrader Revier
In anderthalb Jahren soll das kleine Quartier rund um die Alte Mälzerei fertig sein
Das Bauvorhaben Lichtenrader Revier rund um die Alte Mälzerei hat eine wichtige Etappe erreicht: Am 2. Juni wurde an der Steinstraße 41 Richtfest gefeiert. Ende kommenden Jahres sollen die 202 Wohnungen sowie die Gemeinschafts- und Gewerbeflächen fertig sein.
Bauherrin ist die UTB Projektmanagement-Gesellschaft, mit Thomas Bestgen an der Spitze, die auch die Alte Mälzerei saniert hat. Die Wohnungen in den vier neuen Vier- und Fünfgeschossern haben ein bis fünf Zimmer, 105 von ihnen sind mietpreis- und belegungsgebunden mit einer Nettokaltmiete ab 6,50 Euro im Monat. „Wir wollen neue Wege gehen und haben uns neben den öffentlich geförderten Wohnungen freiwillig gestaffelte Mietengrenzen auferlegt“, so Bestgen. Diese liegen zwischen knapp acht und 14,50 Euro. Insgesamt liegt damit die Durchschnittsmiete bei rund elf Euro.
Weitere Besonderheiten: Alle Wohnungen, unabhängig vom Mietzins, haben denselben Standard, zwei Drittel sind barrierefrei. Außerdem gibt es drei große „Cluster-Wohnungen“ aus mehreren Einzel-Apartments für betreute Wohngemeinschaften.
Ebenfalls ungewöhnlich ist, dass der „Wohntisch Lichtenrade“, zu dem sich zukünftige Bewohner des Reviers zusammengeschlossen haben, bei der Vermietung mitredet. Diese Initiative entwickelt auch Ideen dazu, wie das zukünftige Quartier belebt werden kann, zum Beispiel mit Veranstaltungen.
Neben den Wohnungen wird es eine Kindertagesstätte, ein Schwimmbad, einen Bioladen, weitere Gewerbeflächen, eine Tagespflege für rund 20 Personen und eine Bewohnersauna geben. Private Autos werden auf dem 23 000 Quadratmeter großen Gelände rund um die Alte Mälzerei nicht fahren. Für Fahrräder sind dagegen etwa 500 Stellplätze vorgesehen.
Auch öffentliche Plätze wird es geben, mit Wasser- und Spielplätzen für alle. Die großen Innenhöfe bleiben aber den Anwohnern vorbehalten. Ein knapp 700 Quadratmeter großes Flachdach einer Gewerbefläche soll als Gemeinschaftsgarten dienen, wo zusammen mit der Demenz-Wohngemeinschaft Obst und Gemüse angebaut wird. Weitere Dachflächen sollen so begrünt werden, dass sie Regenwasser speichern und die Verdunstung fördern können.
Und auch in Sachen Energie geht es in neuen Quartier nachhaltig zu. Die Wärme für Heizung und Wasser kommt aus einer Zentrale, die über ein Nahwärmenetz sämtliche Gebäude beliefert. Die Energieerzeugung erfolgt unter anderem in zwei Blockheizkraftwerken, befeuert mit Biomethan. Die Photovoltaik-Dachanlagen mit Stromspeicher produzieren Energie für den allgemeinen Betrieb der Gebäude.
Thomas Bestgen zeichnet aber nicht nur für die Alte Mälzerei und die vier Neubauten verantwortlich. Er sorgt auch dafür, dass die angrenzende „Wohnscheibe“ mit ihren insgesamt 50 Wohnungen aus den 60er-Jahren auf Vordermann gebracht wird, genauso wie das Landhaus Lichtenrade, die Traditionsgaststätte am S-Bahnhof.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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