Lichtenrader Dächer, Leid der Anwohner geht weiter
Interessenten werden womöglich geprellt - Insolvenz "Lichtenrader Dächer"

3Bilder

Bereits mehrfach berichtete die Berliner Woche über das sogenannte "Lichtenrader Dächer" Aufstockungsprojekt in Lichtenrade (Simpsonweg, Barnetstr., Werfelstr.)

1. Artikel aus 2016
2. Artikel aus 2016
Artikel aus 2018

Bauten aus dem Jahre 1950 sollten hierbei von einem Bauträger aufgestockt und als hochwertige Eigentumswohnung verkauft werden. 

Mehrfach berichteten in dieser Zeitung Betroffene Anwohner von Pfusch am Bau und Ärger mit der ausführende Firma.

Auch andere Medien griffen das Thema auf, siehe 
"Die offenen Dächer von Lichtenrade"

Im August 2022 nun wurde seitens der Gläubiger Insolvenzantrag gegen den Eigentümer der Bauflächen, KaGa Parkgärten Lichtenrade GmbH & Co. KG (Insolvenzantrag unter Aktenzeichen 36k IN 1422/22) gestellt. Das Verfahren wurde im Dezember 2022 eröffnet. Als Insolvenzverwalter fungiert Rechtsanwalt Friedemann Ulrich Schade, Berlin.

Siehe https://www.diebewertung.de/kaga-parkgaerten-lichtenrade-gmbh-co-kg-pleite/

Obwohl entsprechend ein Insolvenzvermerk im Grundbuch für die noch freien Dachflächen in der Barnetstr. 30 - 34 und Geibelstr. 76 - 79 eingetragen wurde, wundern sich die dortigen Anwohner nun über Aktivitäten eines Maklers.

Nach Rücksprache mit dem zuständigen Insolvenzverwalter hat dieser jedoch keinen offiziellen Auftrag diese Flächen zu vermarkten.

Angebote werden diese als "Top Dachrohlinge", d.h. nur die Fläche ohne Erstellung der eigentlichen Wohnung. Zudem erscheinen die Preise vergleichsweise hoch, so sollen 55 qm Dachfläche beispielsweise stolze 137.000 EUR kosten. Auch wird beworben, es läg eine Baugenehmigung vor. 

Das zuständige Bauamt Tempelhof-Schöneberg teilt jedoch auf Nachfrage mit, dass dem nicht so sei.

Zwar wurde im April 2021 seitens der Firma Top View GmbH unter dem Aktenzeichen 2021/2497 eine Baugenehmigung beantragt. Diese sei aber bis heute unvollständig, da weder Brandschutz noch Statik nachgewiesen wurden. Somit handelt es sich um eine sogenannte "offene Baugenehmigung", Käufer dürften erst bauen, wenn diese Nachweise erbracht wurden. Auch dies ein weiterer Fallstrick bei den im Raum stehenden Angeboten des Maklers.

Interessenten, die sich für den Kauf eines dieser "Rohlinge" interessieren, wird daher dringend geraten, Einblick ins Grundbuch zu nehmen und im Vorfeld Kontakt zum Insolvenzverwalter aufzunehmen. Keinesfalls sollten Anzahlungen jeglicher Art geleistet werden.

Es ist nicht auszuschließen, dass hier versucht wird, über Anzahlungen noch "Kasse" zu machen und möglicherweise Insolvenzbetrug zu begehen.

Bereits in den vergangenen Jahren gab es mehrfach Strafanzeigen rund um die besagten Bauprojekte. Ständig wechselnde Bauträger (Wonnebau etc.) mit identischen Personen im Hintergrund lassen ernste Zweifel an der Seriösität der damaligen und auch heutigen Vermarktungsangebote angebracht erscheinen.

Autor:

Werner Wollank aus Lichtenrade

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 273× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 908× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 251× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.