Der Strom kommt jetzt vom Dach
Moderne Solaranlagen der Stadtwerke versorgen Grundschulen
Im vergangenen Sommer wurde es angekündigt, nun ist die Umsetzung erfolgt. Auf vier Schulen sowie einem Verwaltungsgebäude im Bezirk sind Solaranlagen installiert worden. Eine weitere Schule wird noch mit der Technik ausgerüstet. Dafür verantwortlich sind die Berliner Stadtwerke, die von einem „solaren Rundum-sorglos-Paket“ sprechen.
Im Rahmen eines sogenannten Bezirkspakets haben die Stadtwerke die Anlagen errichtet, die auch in Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Friedrichshain-Kreuzberg vertraglich vereinbart wurden. „Weitere Bezirke haben angekündigt, dem positiven Beispiel zu folgen“, teilt Pressesprecher Stephan Natz mit. In Tempelhof-Schöneberg gehört die Grundschule im Taunusviertel in Lichtenrade dazu. Sie produziert künftig mehr als ein Drittel ihres Stroms selbst auf ihrem Dach. Im Frühjahr ist die Solarstromanlage innerhalb von zwei Wochen aufgebaut worden. Laut den Stadtwerken erzeugen die insgesamt 168 Module rund 41 000 Kilowattstunden pro Jahr, wovon etwa 83 Prozent direkt in der Schule verbraucht werden. „Wir haben bei der Dimensionierung der Anlage darauf geachtet, sie im Sinne einer möglichst hohen Eigenverbrauchsquote auszulegen, weil das nach den Bedingungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes die wirtschaftlich beste Lösung ist“, erklärt Baustadtrat Jörn Oltmann (Grüne).
Die Stadtwerke kümmern sich nicht nur um die Installation der Solarmodule. Sie warten und unterhalten diese auch. Das Bezirksamt verpachtet die Dächer für einen symbolischen Betrag und pachtet im Gegenzug die Solaranlage. „Durch den eingesparten Netzstrom kosten die Anlagen die Bezirksämter kein zusätzliches Geld“, betont Stephan Natz. Neben der Grundschule im Taunusviertel wurde die moderne Technik auch auf den Dächern der Werbellinsee-Grundschule in Schöneberg, der Carl-Zeiss-Oberschule in Lichtenrade und auf der Marienfelder Grundschule errichtet. Hinzu kommt das Haus der Gesundheit und Familie in Mariendorf. Noch nicht fertiggestellt ist die Anlage auf der Carl-Sonnenschein-Grundschule in Mariendorf. Dort fehlt aktuell noch die Erteilung der Denkmalschutzgenehmigung.
„Die Gesamtleistung dieses Bezirkspakets liegt bei 385 kW (Kilowatt, Anm. d. Red.), mit denen eine CO₂-Einsparung von 159 Tonnen pro Jahr erzielt werden kann“, so die Stadtwerke. Deren Geschäftsführerin Dr. Kerstin Busch sieht in der Realisierung gleich mehrerer Solarprojekte parallel im Bezirk den Vorteil, eine Menge Verwaltungsaufwand einzusparen. „Wir bringen zugleich Tempo in die Umsetzung dringend notwendiger Klimaschutzmaßnahmen“, sagt sie.
Ob die Solartechnik auch in den davon betroffenen Schulen thematisiert wird, wurde nicht bekanntgegeben. Die FDP-Fraktion in der BVV hatte im vergangenen Jahr, als der Ausbau bereits beschlossene Sache war, einen entsprechenden Antrag in die Bezirksverordnetenversammlung eingebracht. Der Verordnete Hartmut Kämper hatte damals vorgeschlagen, dass die Leistungsdaten der eigenen Anlage den jeweiligen Schulen zur Verfügung gestellt werden. „Diese Anlagen bieten sich an, um mit den Schülern das Thema Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Unterricht in geeigneter Form, zum Beispiel einer Projektarbeit, zu erarbeiten“, lautete seine Idee.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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