Parksiedlung Lichtenrade: bei Regen Land unter

Bernd Hohlfeld wohnt seit knapp zehn Jahren in der Siedlung und vermutet, dass die Durchmesser der Gullydeckel als auch der Rohre zu schmal angelegt wurden. | Foto: HDK
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Lichtenrade. In letzter Zeit erreichten uns einige Briefe von Anwohnern der Pechsteinstraße in der Parksiedlung Lichtenrade. Darin werden schwere Vorwürfe gegen die Wohnungsgesellschaft Degewo erhoben. Danach soll bei Regen regelmäßig quasi die halbe Siedlung unter Wasser stehen, weil die Abflussrohre ständig verstopft seien.

Dann sei „für alte und behinderte Menschen, zumal noch mit Rollator, ein Zugang zu ihren Wohnungen gänzlich unmöglich. Diese Menschen kommen aus ihren Wohnungen weder raus noch rein“, schimpft ein Schreiber und verortet die „Schuldfrage definitiv und unstrittig“ bei der Degewo, die sich trotz unzähliger Beschwerden „weigert, die Entwässerungseinlässe von Schlamm und sonstigen Unrat zu reinigen und durchgängig zu machen“.

Der Berliner Woche-Reporter war vor Ort und hat mit einigen Nachbarn gesprochen. Alle bestätigen die Situation und erzählen von immer wieder vollgelaufenen Kellern – insbesondere nach den starken Niederschlägen im Juli.

Rohre falsch bemessen?

Bernd Hohlfeld, er wohnt seit knapp zehn Jahren in der Siedlung, vermutet, dass die Durchmesser sowohl der Gullydeckel als auch der Rohre schon von vornherein viel zu schmal angelegt wurden und nun – vor allem, wenn das Laub fällt – schnell verstopft seien. Betroffen sind vor allem die Häuser mit 80er Hausnummern, die in einer Senke mit eigenem Abflusssystem gebaut wurden. Dieses System ist nicht an die Wasserbetriebe angeschlossen, für das Abwasser gibt es eine Versickerungsgrube. „Dadurch sparen wir natürlich in der Betriebskostenabrechnung die Abwassergebühren“, sagt Hohlfeld und fügt hinzu, dass das bei Regen und der darauf folgenden Überschwemmung „allerdings nur ein schwacher Trost“ sei.

Von der Berliner Woche mit den Vorwürfen konfrontiert, erklärt Sabrina Gohlisch von der Degewo-Unternehmensleitung: „Auch wir bekommen diese Briefe, prüfen den Sachverhalt und gehen den Hinweisen nach.“ Den Vorwurf, untätig zu bleiben, weist Gohlisch entschieden zurück: „Es ist keinesfalls so, dass wir nichts tun. Im Gegenteil: Wir lassen die Rohre regelmäßig reinigen und für aktute Fälle haben wir in der Parksiedlung ja auch Hausmeister vor Ort. Bei den starken Regenfällen in den letzten Woche hätte das allerdings so oder so nicht viel genutzt, da sind schließlich auch die Kapazitäten von wesentlich größeren Abflusssystemen zusammengebrochen. Bei dem Dauerregen hatten wir, und nicht nur wir, diese Probleme beinahe überall, konnten aber nicht überall zur gleichen Zeit eingreifen“, sagt Gohlich und Pressesprecherin Regina Zylka fügt hinzu, dass Rohrreinigungsfirmen kurzfristig überhaupt nicht mehr zu bekommen waren. HDK

Bernd Hohlfeld wohnt seit knapp zehn Jahren in der Siedlung und vermutet, dass die Durchmesser der Gullydeckel als auch der Rohre zu schmal angelegt wurden. | Foto: HDK
Das Abwassersystem der Lichtenrader Parksiedlung ist nicht an die Wasserbetriebe angeschlossen sondern verfügt über eine eigene Versickerungsgrube. | Foto: HDK
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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