"Könnte größer sein, ist aber wunderbar"
Senator Andreas Geisel lobt Entwicklung im künftigen Lichtenrader Revier

Bei der Baustellenbesichtigung: Senator Andreas Geisel, Stadträtin Angelika Schöttler und Investor Thomas Bestgen. | Foto:  Bezirksamt
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Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) war vor einigen Tagen zu Gast in Lichtenrade. Vor Ort hat er sich einen Eindruck von der Alten Mälzerei und dem neuen Quartier verschafft, das rund um das Industriedenkmal an der Steinstraße entsteht.

Einige Millionen Euro an Städtebauförderungsmitteln sind bereits in dieses Gebiet geflossen. In den Augen des Senators hat sich das Ganze gelohnt. Die Alte Mälzerei sei ein gelungenes Beispiel dafür, wie vorhandene Bausubstanz zum Wohle der Öffentlichkeit genutzt werde kann. Die UTB Projektmanagement GmbH mit Thomas Bestgen an der Spitze und der Bezirk hätten das seit 90 Jahren leer stehende, riesige Gebäude erfolgreich saniert und dabei die Anwohner einbezogen.

Die neuen Mieter sind unter anderem die Stadtbibliothek, die Volkshochschule, die Musikschule und das Kindermuseum. „Es könnte alles noch größer sein, aber es ist wunderbar“, fasst Stefan Bruns, Leiter des Amts für Weiterbildung und Kultur, zusammen. Es kämen wesentlich mehr Besucher in die Einrichtungen als zuvor. „Inzwischen haben wir einen Kostendeckungsgrad von 97 Prozent erreicht, wir erwarten, dass wir auf über 100 kommen“, sagte er.

Einer der vier Neubauten neben der Alten Mälzerei. | Foto:  Schilp
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Thomas Bestgen sagt, es habe schon „ein gewisses Maß an Hartnäckigkeit“ bedurft, um das große Gelände rund um die Alte Mälzerei zu erwerben. Schließlich habe es drei Eigentümer gegeben. Jener der sogenannten Wohnscheibe aus den 1960er-Jahren wollte das Gebäude abreißen und konnte dafür sogar ein „Gefälligkeitsgutachten“ vorlegen, so Bestgen. Es sollte nachweisen, dass das Mietshaus nicht wirtschaftlich sei. „Aber natürlich ist es das. Und wir brauchen die Ein- und Zweizimmerwohnungen dringend.“

Die Wohnscheibe war schon dem Abriss geweiht, doch nun bleibt sie stehen. | Foto: Susanne Schilp
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Nicht nur die Wohnscheibe bleibt erhalten, sondern auch die benachbarte Traditionsgaststätte, das Landhaus Lichtenrade. Der Anbau sei allerdings nicht zu retten gewesen, ein neuer aber in Planung, so Thomas Bestgen. Bereits begonnen hat die Errichtung der vier Neubauten rund um die Alte Mälzerei, das Lichtenrader Revier. Hier entstehen rund 200 Mietwohnungen, die meisten von ihnen haben drei oder vier Zimmer.

Blick über die Baustelle für den Straßentunnel: links das Landhaus Lichtenrade, in der Mitte die Alte Mälzerei, rechts die Wohnscheibe. | Foto:  Schilp
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Rund die Hälfte sind gefördert, stehen also Menschen mit Wohnberechtigungsscheinen zur Verfügung. Die Miete liegt zwischen 6,80 und neun Euro pro Quadratmeter Fläche. Bei einem weiteren Teil sind die Mieten freiwillig gedeckelt, sie liegen zwischen 7,92 und 12,80 Euro. Die teuersten Wohnungen werden 14,50 Euro kosten. Der Standard sei für alle gleich, alle hätten Parkett, hochwertige Fliesen und Holzfenster, so Bestgen. Etwa ein Viertel des Wohnraums sei inzwischen vergeben. An wen vermietet wird, darüber entscheidet der Wohntisch Lichtenrade, der aus Mitgliedern der künftigen Hausgemeinschaft besteht. So soll die Nachbarschaft von innen heraus wachsen. Außerdem geplant sind eine Kindertagesstätte, ein öffentliches Schwimmbad, eine Sauna, eine Tagespflege mit 20 Plätzen, ein Gemeinschaftsgarten auf dem Dach und Flächen für Gewerbe. Auf dem Gelände soll es drei öffentliche Plätze geben und keinen einzigen Zaun. Das Richtfest für die Neubauten ist im Sommer geplant. Thomas Bestgen rechnet damit, dass das letzte der vier Gebäude im Oktober 2024 bezugsfertig sein wird.

Die meisten Anwohner und auch Geschäftsleute von der Bahnhofstraße sind zufrieden mit der Entwicklung und damit, dass sie frühzeitig in die Planungen einbezogen wurden. Die Alternative zum Lichtenrader Revier war für sie wenig attraktiv. Eine ganze Weile lang spielte nämlich ein Investor mit dem Gedanken, hier ein großes Einkaufszentrum inklusive Parkplatz zu bauen.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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