Herr Krause passt auf
Spielplatz am Lichtenrader Damm mit Motto „Polizei“ eingeweiht
Es dauerte keine Minute, da war der neue Spielplatz am Lichtenrader Damm 201 schon gut gefüllt. Nachdem Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) am 4. Juli das Flatterband durchtrennt hatte, stürzten sich Dutzende Kinder aus der Kita Abenteuerland und der Nachbarschaft auf die neuen Spielgeräte.
Mit einer Investitionssumme von 173 400 Euro aus dem Kita- und Spielplatzsanierungsprogramm (KSSP) konnte die Anlage wieder in einen ansehnlichen Zustand versetzt werden. Der alte Spielplatz war von wenig einladenden Betonröhren gekennzeichnet. Die Büsche drumherum waren zugewachsen und verdreckt. Sabine Ehmig, Erzieherin von der Kita Abenteuerland direkt gegenüber, hatte dort früher oft Glasscherben und Drogenbesteck entdeckt. „Ich musste den Spielplatz immer erst abgehen und kontrollieren, damit die Kinder sicher sind“, erinnert sie sich. 2017 wurde der Spielplatz dann abgerissen. 800 Kubikmeter Beton, ein Volumen von mehr als 5300 Badewannen, mussten abgetragen und fachgerecht entsorgt werden.
Auto, Hubschrauber, Boot und Polizeiwache
Die Firma Kalbitz aus Marienfelde kümmerte sich um den Entwurf, Bau und die Installierung der neuen Spielgeräte. Aufgrund der nahegelegenen Wache des Abschnitts 47 wurde die Polizei als Motto für den neuen Spielplatz ausgesucht. Die Kinder finden dort nun ein Polizeiauto, einen Polizeihubschrauber, ein Polizeiboot und eine Polizeiwache aus Holz. Mittendrin wacht, ebenfalls aus Holz, Verkehrspolizist Krause über die Kinder. „Die Polizei hat alles inspiziert. Es ist sicher“, scherzte Silke Kantorek – im Gegensatz zu ihrem hölzernen Kollegen eine Polizistin aus Fleisch und Blut. Eine langfristige Nachwuchswerbung für die Polizei sei der Motto-Spielplatz nicht, so die Leiterin des Abschnitts 47. Dennoch freue sie sich über das Ergebnis und die schönen neuen Spielgeräte für die Kinder. Diese rutschten, kletterten und hangelten sich gleich vergnügt über das Areal, das 100 Quadratmeter größer ist als die alte Spielfläche. Neu ist außerdem ein Wasserspiel, das unter anderem zum Sandburgenbau genutzt werden kann.
Azubis packten mit an
Um die Aussaat des neuen Rasens, die Gestaltung der Gehwege und den Bau einer kleinen Mauer, die als Sitzmöglichkeit um die Anlage herum dient, kümmerten sich die Azubis des Straßen- und Grünflächenamts ein Jahr lang im Rahmen eines Ausbildungsprojekts. „Es ist schönes Gefühl zu sehen, dass den Kindern der neue Spielplatz gefällt“, meinte Azubi Sebastian Vehlow.
Damit die Anlage auch in Zukunft Spaß garantiert und dabei sauber und ordentlich bleibt, werden – wie bei allen anderen Spielplätzen auch – regelmäßig Kontrollen des Bezirksamts durchgeführt. Einmal pro Woche wird der Zustand der Geräte untersucht, zweimal wöchentlich eine Reinigung stattfinden. Rund 50 000 Euro gibt Tempelhof-Schöneberg jährlich allein für die Unterhaltung seiner Spielplätze aus. Für die Reinigung kommen weitere 8600 Euro dazu. Im Jahr 2019 investiert das Bezirksamt insgesamt 1,65 Millionen Euro aus dem KSSP. Das Geld kommt 47 Spielplätzen im Bezirk zugute.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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