Katapulte bauen und Stromkreise verstehen
Naturwissenschaftliche Experimente in der Kita Nahariyastraße

Ala, Medina und Jamal zeigen Jan-Marco Luczak (CDU) einen kleinen Propeller und experimentieren mit Strom. | Foto: Philipp Hartmann
11Bilder
  • Ala, Medina und Jamal zeigen Jan-Marco Luczak (CDU) einen kleinen Propeller und experimentieren mit Strom.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

„Klein, aber oho!“ lautete das Motto beim „Tag der kleinen Forscher“ am 28. Mai. Der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Mitmachtag weckt seit 2008 bei Kindern in Kitas und Grundschulen Interesse für naturwissenschaftliche Themen. In der Kita Nahariyastraße 21 wird deutlich, dass das Konzept funktioniert.

„Was die Kinder gerade interessiert, greifen die Erzieher auf und überlegen sich dazu passende Experimente“, sagt Patricia Wobig. Die stellvertretende Kita-Leiterin verweist stolz auf die Zertifikate an der Eingangstür. Bereits zum vierten Mal in Folge hat die Kita den Titel „Haus der kleinen Forscher“ von der gleichnamigen Stiftung verliehen bekommen. Darüber hinaus führen die Mitarbeiter mehrmals im Jahr eigene Aktionstage durch. Denn: „Die Kinder finden das einfach toll und sie können daraus so viel mitnehmen“, schwärmt Wobig. „Es ist wichtig, frühzeitig Interesse für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, Anm. d. Red.) zu wecken“, meint auch Jan-Marco Luczak (CDU). Der Bundestagsabgeordnete wollte sich beim Aktionstag selbst einen Eindruck verschaffen und wurde von den Kindern sofort mit einbezogen.

Im Erdgeschoss testete er mit ihnen aus, welche Materialien Strom leiten. „Mit Alufolie hat es gut geklappt, mit Holz und Plastik nicht“, berichtet Erzieher Julian Herberg, der den kleinen Forschern auch die Funktionsweise eines Stromkreises erklärte. „Die Kinder haben erst einmal alles miteinander verkabelt, aber das hat natürlich nicht funktioniert.“ Nach diesem Experiment werden sie bestimmt schlauer sein. Auch Jan-Marco Luczak gab zu, über Strom noch einiges dazulernen zu können. „Ich habe zu Hause gerade erst einen Backofen eingebaut und dabei gleich mal einen Kurzschluss verursacht“, erzählte er beim Gang in die erste Etage.

Dort wartete Tamara Krieger mit ihrer Gruppe und selbstgebauten Katapulten aus Legosteinen, Spielzeugautos, Klopapierrollen, Linealen und Gummibändern. „Es geht darum, den Kindern zu zeigen, aus Dingen etwas zu bauen, die man immer zur Verfügung hat“, so die Erzieherin. Dass die Vier- bis Sechsjährigen mit einer solchen Begeisterung mitbasteln, findet sie „cool“. Sie habe jedoch die Befürchtung, dass die Kinder ihre Kenntnisse nutzen könnten, um beim Mittagessen ihren Tellerinhalt mit dem Löffel über den Tisch zu schießen. „Das Kind im Manne ist erhalten geblieben“, bekannte Luczak, nachdem er Nihal (6) und Adem (4) beim Bau eines Katapults geholfen und dessen Reichweite mit Papierkugeln gleich einmal ausgetestet hatte.

Während im Nebenzimmer Ballonraketen hergestellt wurden, ging es bei Jamil (7), Pascal (6) und Renaldo (6) etwas ruhiger zu. Die drei schnürten sich beim Tag der kleinen Forscher lieber eine Schürze um und malten konzentriert mit Wattestäbchen bunte Bilder – nur mit Punktkleksen. Eine andere Kitagruppe kümmerte sich dagegen im Garten neben dem Lichtenrader Volkspark um die frisch eingegrabenen Tomatenpflanzen. Für jedes Interesse war somit etwas dabei. Am Ende bekamen alle Kinder von Patrica Wobig ein „Forscherdiplom“ überreicht.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 141× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 805× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 132× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.