Beteiligte am Lichtenrader Kunstfenster wurden nicht bekanntgegeben
Lichtenrade. In der Bahnhofstraße läuft noch bis 14. Juli das „10. Lichtenrader Kunstfenster“. Rund 40 Geschäfte haben ihre Schaufenster für die Werke von etwa 60 Künstlern zur Verfügung gestellt.
Aber wer diese Künstler sind, wie sie heißen, was sie machen und wo sie ausstellen, war bis Redaktionsschluss das Geheimnis der Veranstalter vom Geschäftsstraßenmanagement des Aktiven Zentrums (AZ) geblieben. Die „vergessenen“ Künstler sind entsetzt. Keiner ihrer Namen ist auf den offiziellen Drucksachen wie Einladung, Flyer oder Plakat, vermerkt.
Und ohne den kleinsten Hinweis auf die Künstler dürfte die Veranstaltung für Menschen auf der Suche nach bestimmten Kunst- und Stilrichtungen ziemlich uninteressant sein. Lediglich die Geschäfte sind aufgelistet – und auch das noch unvollständig.
Zum Beispiel Juwelier Heigl. Die Inhaberin und ihr Aussteller, der als Kupferklopfer stadtbekannte Niels Dettmer, hatten sich schon frühzeitig angemeldet und fehlen nun ganz. „Ich bin einerseits entsetzt und andererseits stinkesauer. Schließlich habe ich Sachen extra für diese Ausstellung angefertigt“, so der Kupferklopfer zur Berliner Woche.
Auch die übrige Öffentlichkeitsarbeit des AZ-Büros ist kritikwürdig. Jedenfalls wurden Ort und Termin der Vernissage sowie die Ausstellung allgemein so spät bekanntgegeben, dass kein Printmedium noch rechtzeitig reagieren konnte. Der Erfolg: Die Künstler blieben dadurch bei der Vernissage allein unter sich. Bezeichnenderweise war kein Vertreter der AZ-Organisatoren anwesend, vermutlich um unbequemen Fragen oder Vorwürfen auszuweichen. Diese Fragen hat nun die Berliner Woche gestellt und als Antwort bekommen, dass die Künstler nicht genannt sind, weil „die Zuteilung der Künstler zu den Geschäften in Abstimmung mit allen Akteuren erfolgt und nicht von uns festgelegt wird“.
Und: „Bei Drucklegung der Flyer stand die Zuteilung noch nicht fest. Jedoch stand fest, welche Geschäfte teilnehmen werden. Die Information zur Zuteilung der Künstler zu den Geschäften kann erst nach Abschluss dieser erfolgen und das wird bei abschließender Festlegung auch digital erfolgen. Legitimiert wird das über die Laufzeit von 4 Wochen. Sprich, wenn sich in der ersten Woche noch das eine oder andere zurechtruckelt, ist das legitim“, erklärt Sabine Slapa vom AZ-Büro. Und Juwelier Heigl samt Kupferklopfer sei „bedauerlicherweise durchgerutscht, was uns sehr leid tut“. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
5 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.