Stolpersteine sollen wieder glänzen
Grüne veranstalten am 9. November Putzspaziergänge

Zum Gedenken an die Verfolgten im Nationalsozialismus wollen die Lichtenrader Grünen die 33 Stolpersteine im Ortsteil putzen. Das Datum, der 9. November, ist geschichtsträchtig: An diesem Tag jährt sich zum 84. Mal die Pogromnacht.

1938 plünderten Nazis an diesem Tag jüdische Geschäfte, setzten Synagogen in Brand, hinterließen Hetzparolen und Angst. Rund 18 000 jüdische Menschen lebten zu Beginn des braunen Terrorregimes in Schöneberg und Tempelhof. Etliche flüchteten rechtzeitig, weit über 6000 wurden jedoch vor den Augen der Nachbarn deportiert.

Inzwischen erinnern viele Stolpersteine an die letzten frei gewählten Wohnorte der Opfer. „Heute erleben wir wieder, dass sich antisemitische Äußerungen, rechte Hetze und rassistische Angriffe mehren. Dagegen wollen wir ein Zeichen setzen und handeln“, sagt Tanja Prinz, Sprecherin der Ortsgruppe Lichtenrade.

Es gibt zwei Putzspaziergänge, die beide um 18 Uhr beginnen. Interessierte sind dazu eingeladen. Die erste Tour beginnt in der Mellener Straße 33. Von dort geht es zur Hilbertstraße, Galluner Straße und Mozartstraße. Die zweite Route beginnt im Grenzweg 1 und führt über den Franziusweg und die Maffeisstraße bis zur Charlottenstraße. Die Stolpersteine in Alt-Lichtenrade und in der Uhlandstraße werden von Einzelpersonen gereinigt.

Auch in Friedenau, Schöneberg, Tempelhof, Mariendorf und Marienfelde sind Putzaktionen geplant. Informationen dazu gibt es unter www.gruene-ts.de.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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