Ehrung für eine Künstlerin
Verordnete wollen die Straße 40 nach Ottilie Ehlers-Kollwitz benennen

Die Straße 40 soll nach Ottilie Ehlers-Kollwitz benannt werden. Für diesen Antrag der Grünen und der SPD haben sich die Bezirksverordneten mehrheitlich ausgesprochen.

Die Straße geht von der Groß-Ziethener Straße ab (gegenüber Schumpeterstaße) und umfasst nur wenige Hausnummern. Mit der Namensgebung wollen die beiden Fraktionen ihrem Ziel ein wenig näher kommen, mehr öffentliche Orte nach weiblichen Persönlichkeiten zu benennen.

„Noch immer sind weniger als vier Prozent aller Straßen im Bezirk nach Frauen benannt. Man muss angesichts dieser Zahl fast von einer Unsichtbarkeit der Leistungen von Frauen und ihrem Lebenswerk im öffentlichen Raum sprechen“, sagt die SPD-Verordnete Corinna Volkmann.

Ottilie Ehlers-Kollwitz war Künstlerin und Illustratorin. Als Malerin und Grafikerin lebte sie zusammen mit ihrem Ehemann, Hans Kollwitz, bis zu ihrem Tod im Franziusweg in Lichtenrade. Als 19-Jährige begann sie 1919 an der Reimann-Schule in Schöneberg und an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums zu studieren. Ihre Heirat machte sie zur Schwiegertochter der großen Käthe Kollwitz.

Ottilie Ehlers-Kollwitz wurde vor allem mit ihren handkolorierten Holzschnitte und ihre Radierungen bekannt. Der Großteil ihres Werkes wurde jedoch im Zweiten Weltkrieg zerstört. Im Jahr 1963 starb sie plötzlich und ihr Schaffen geriet in Vergessenheit. Erst vor zwölf Jahren erinnerte wieder eine große Werkschau an die Künstlerin. Ihre letzte Ruhestätte hat sie gemeinsam mit ihrem Mann auf dem Heidefriedhof in Mariendorf.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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