Kreativ und aktiv im Kiez
Gerhard Moses Heß erhält Auszeichnung und lädt zum nächsten Salon ein

Gerhard Moses Heß mit den Jurymitgliedern Melanie Kühnemann-Grunow (links) und Ildiko Dillner. | Foto: pv
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Zum zweiten Mal hat Suzana Stipic gemeinsam mit einer Jury den „Lichtenrader Award für Mut und Menschlichkeit“ verliehen. Er geht an Gerhard Moses Heß.

Ende 2020 war Premiere, der erste Preisträger war gefunden. Haci Ali Karaca, der einen Kiosk am John-Locke-Platz betreibt, machte das Rennen. Zuvor hatte Suzana Stipic, die als Motivationstrainerin arbeitet, alle Lichtenrader dazu aufgerufen, „stille Helden“ vorzuschlagen, die das Leben in den Kiezen etwas lebenswerter zu machen.

Nun wurde Gerhard Moses Heß ausgezeichnet. Unter anderem hatte ihn die Lichtenraderin Carola Thiede vorgeschlagen. Sie lobte die vielen kreative Angebote und Aktionen, die er ins Leben gerufen hat, beispielsweise den „Salon Hermione“. Sie schreibt: „Der Salon stellt mit seinen jeweiligen Gästen die kulturelle Vielfalt des Ortsteils vor und beschreibt die historische und politische Verwobenheit mit Musik, Diskussion, Vorträgen.“ Zu Corona-Zeiten habe Heß den Salon kurzerhand an den Lichtenrader Dorfteich verlagert, solange es das Wetter zuließ.

Weiter heißt es in ihrem Brief: „Auch das Pflegen der Erinnerungskultur im Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit in Lichtenrade ist eine Herzensangelegenheit von Herrn Heß. Rundgänge zu den Stolpersteinen mit Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Personen und natürlich die Säuberung der Steine stehen regelmäßig im November im Mittelpunkt.“

Auch das junge Publikum spreche der Spielpädagoge und ausgebildete Erzähler immer wieder an. Schon vor vielen Jahren hat er die „Waldwochen“ etabliert, eine Ferienaktion mit dem Ziel, die Kinder für die Natur zu interessieren.

Eine märchenhafte Waldwanderung für Groß und Klein gab es zur Weihnachtszeit und auch bei der Lichtenrader Adventsaktion war der 78-Jährige wiederholt mit Geschichten für Kinder dabei. „Gerhard Moses Heß ist nahezu blind. Trotz und vielleicht auch wegen dieser Beeinträchtigung bleibt er ungeheuer aktiv, kommunikativ und ist stets über aktuelle Entwicklungen informiert“, schließt Carola Thiede ihre Begründung – und überzeugte die fünfköpfige Jury, der unter anderem die Abgeordnete Melanie Kühnemann-Grunow (SPD) anghört.

Der nächste Termin für den Salon Hermione steht übrigens fest: Sonntag, 20. Juni, um 17 Uhr gibt es Lesungen, Musik und Gespräche am Dorfteich Alt-Lichtenrade, inklusive einem "Defilee der schönsten Masken aus 16 Monaten", wie Heß ankündigt. Außerdem gibt es hausgemachten Holunderblütentee, Saft und Kekse. Ein Trinkbecher sowie ein Klappstuhl, eine Decke oder ein Kissen sind mitzubringen. Es wird darum gebeten, sich unter Telefon 0163/3417053 anzumelden.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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