Einstimmen auf die Adventszeit
„KunstHandWerkerMarkt Salvator“ findet zum 20. Mal statt
Es ist ein Jubiläum, mit dem Michaela Ceczka (50) selbst nicht gerechnet hätte. Vor 19 Jahren hatte sie eine Idee. Ihre Schwägerin hatte ihre Dekorationsartikel stets auf dem Weihnachtsmarkt in Buckow angeboten. Doch eine teure Standmiete zu bezahlen und gleichzeitig permanent in der Kälte zu zittern, erschien nicht sehr attraktiv.
Also stellten die beiden Damen im Jahr 2000 einen eigenen Markt für Kunsthandwerk auf die Beine. Die Katholische Gemeinde Salvator am Pfarrer-Lütkehaus-Platz 1 unterstützte das Vorhaben. Michaela Ceczka bat den Pfarrer, dafür den Pfarrsaal benutzen zu dürfen. „Könnt Ihr probieren“, war die Antwort. Bei der Premiere kam lediglich ein halbes Dutzend Menschen. Wenn der „KunstHandWerkerMarkt Salvator“ am 16. (15 bis 19 Uhr) und 17. November (9 bis 13 Uhr) bereits zum 20. Mal stattfindet, werden jedoch mehrere Hundert Gäste erwartet.
„Es macht mir total viel Spaß“, sagt Michaela Ceczka. Andernfalls würde sie auch nicht ihre Zeit und Energie in die Organisation stecken. „Ich mag es, die Leute zu beraten. Man führt auch nette Gespräche.“ Der Markt soll zugleich ein Begegnungsort sein. „Die positiven Rückmeldungen sind eine Bestätigung, obwohl man hinterher fix und fertig ist“, wie sie zugibt. Bereits sechs Wochen im Voraus beginnt die Lichtenraderin mit den Vorbereitungen. In ihrem Beruf als Erzieherin in der Kita „EKT Mini-Kids Salvator“ gehören Bastelarbeiten zum Alltag. Daher hat die dreifache Mutter keine Schwierigkeiten, jedes Jahr eigene Artikel anzufertigen. 2018 nähte sie beispielsweise Stoffkissen mit Eulengesicht. Außerdem bastelt sie aus Papier gefaltete Lampenschirme für Lichterketten. Nebenbei kocht sie Bratapfelmarmelade, stellt Lebkuchenlikör und Quittengelee her. Ihre beiden Töchter, 21 und 16 Jahre alt, helfen mit und backen Plätzchen. „Die finden das auch schön und gemütlich“, berichtet Michaela Ceczka, die gemeinsam mit ihrer älteren Tochter außerdem im Chor „Sternschnuppen Salvator“ singt.
Auf dem Kunsthandwerkermarkt finden Besucher eine Vielzahl von Produkten. „Es gibt hier spezielle Dinge, die es sonst nirgendwo gibt. Nichts Kommerzielles, nur Handarbeit“, erklärt sie. Dazu gehören kleine Holzschnitzereien aus dem Erzgebirge für den Tannenbaum. Töpferarbeiten sind genauso im Angebot wie Teelichter, gestrickte Socken, Fensterbilder und Weihnachtskarten. „Zuerst kaufen wir immer untereinander. Wir haben ein Vorkaufsrecht“, scherzt Michaela Ceczka. 13 Anbieter haben sich diesmal angemeldet. Die meisten kennen sich schon seit vielen Jahren. Der frühe Veranstaltungstermin ist bewusst gewählt. „Die Leute wollen sich ja auch für den Advent eindecken“, sagt die Organisatorin. Aus diesem Grund wird viel Wert auf Herbstdekoration und nicht ausschließlich auf das Weihnachtsfest gelegt. Während die Besucher drinnen an den Ständen stöbern können, werden draußen Glühwein und Suppe ausgeschenkt. Der Hospizdienst der Malteser in der Briesingstraße betreibt außerdem das Café im Pfarrsaal. Ihm kommen auch dessen Einnahmen sowie die Standmieten zugute.
Dass der kleine Markt im Laufe der Jahre immer größeren Zuspruch erfuhr und heute eine Institution in Lichtenrade ist, freut Michaela Ceczka sichtlich. „Solange Interesse besteht, werde ich weitermachen“, verspricht sie. Inzwischen könne sie sich die Vorweihnachtszeit nicht mehr ohne den Markt vorstellen.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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