Lichtenrader Künstler gestaltet grauen Blumenkübel
Lichtenrade. In der Bahnhofstraße gibt es insgesamt fünf ringförmige Blumenkübel. Außer in der Weihnachtszeit, in der sie als Halterungen für geschmückten Tannenbäume dienen, fristen sie ein mehr oder weniger trostloses Dasein. Einer der Betonringe fällt jetzt aus dem tristen Rahmen.
Der als Wild Life Artist fimierende Uwe Thürnau (65) hat den Kübel an nur einem Tag ringsum professionell mit allerlei Tierdarstellungen bemalt. Entstanden ist ein echter Hingucker. Der einschlägig bekannte und europaweit aktive, in Mariendorf geborene und in Lichtenrade lebende Künstler (www.wildlife-artist-thuernau.de) arbeitet zurzeit an einem großen Auftrag im Berliner Zoo. Thürnau gestaltet dort unter anderem gerade das Vogelhaus. Auch in Österreich ist er gerade am Werk. Seine Spezialitäten sind riesige Landschaftsmotive, Tierbilder und Dioramen. „Dioramen sind dreidimensionale Biotop-Wiedergaben“, so Thürnau zur Berliner Woche.
Dagegen ist der Lichtenrader Blumenkübel quasi nur eine Fingerübung, die er, nachdem man ihn gefragt hatte, als Nachbar ehrenamtlich übernommen hat. „Die Freude der Leute reicht mir in diesem Fall und ist ein schöner Lohn für meine Arbeit“, so der Künstler. Die Materialkosten wurden durch Spenden gedeckt, die von der Veranstaltungsagentur Family & Friends gesammelt wurden. Family & Friends veranstaltet unter anderem das traditionelle Wein- und Winzerfest. Agenturchefin Claudia Scholz hat mit der Blumenkübel-Bemalung eine Idee der Aktionsgemeinschaft Bahnhofstraße übernommen und in die Tat umgesetzt. Ein voller Erfolg, die Leute in der Einkaufsmeile staunen und sind begeistert. Zum Beispiel Wolfgang Spranger vom Trägerverein "Volkspark Lichtenrade". Er erklärte sich spontan bereit, bei der Bepflanzung hilfreich zu sein.
Eigentlich sollte die Aktion Blumenkübel im Rahmen des „Aktiven Zentrums Lichtenrade“ realisiert werden. Ende März hatte die Gebietsfondsjury entschieden, die künstlerische Gestaltung von lediglich zwei Kübeln und dazu auch noch nur unter bestimmten Bedingungen zu finanzieren. Aber so hatte sich Gabriele Scholz das nun überhaupt nicht gedacht und die Sache selbst in die Hand genommen. Sie sagt: „Es gibt aber nun einmal fünf dieser Teile. Und schließlich sollen alle bemalt werden.“ Deshalb werden nun weitere Spenden gesammelt und weitere Künstler für die Ausführung gesucht. Zu diesem Zweck wurde sogar ein extra Spendenkonto eingerichtet. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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