Ungewöhnliches Frühstück in der Bahnhofstraße
Lichtenrade. Trotz Nieselregen trafen sich kürzlich etwa ein Dutzend Zeitgenossen in einer für einen Sonnabendmorgen in der Bahnhofstraße doch sehr ungewöhnlichen Kleidung und deckten auf dem Marktplatz eine Frühstückstafel. Die Beteiligten stärkten sich quasi für den anschließenden Besuch des Wein- und Winzerfests.
Die „normalen“ Marktbesucher staunten jedenfalls nicht schlecht. Der Marktmeister hatte extra einen kleinen Pavillon samt Sitzmöglichkeiten aufgebaut. Das Treffen in modischer Zeitreise – vom Mittelalter bis zur Neuzeit – hat der als „Kupferklopfer“ stadtbekannte Niels Dettmer bereits zum zweiten Mal als „Gewandungsfrühstück“ organisiert. Für Dettmar an sich nichts besonderes. Er selbst tritt in seiner Rolle als darstellender Handwerker ohnehin meist wie einem früheren Jahrhundert entsprungen in Erscheinung. Sein Markenzeichen ist der Dreispitz.
Dem Ruf des Kupferklopfers waren vornehmlich und abenteuerlich gewandete Freunde, Bekannte und Lichtenrader Nachbarn gefolgt. Zum Beispiel Lilo und Manfred Domski. Sie sahen aus, als hätten sie dem Maler Cranach Modell gestanden. Oder Roland von Hahnberg, der standesgemäß mit Gehrock und Zylinder eine Respektsperson zur Zeit der vorvorigen Jahrhundertwende ablieferte.
Von dem spektakulären Happening hatte auch die Berliner Schlagerkönigin Stefanie Simon (auch als Duo Steffi & Bert unterwegs) in Wilmersdorf Wind bekommen und sich aufgefedert wie zum Kaisergeburtstag auf den Weg an den Stadtrand gemacht. Der Hang und das Talent der Diva, sich zu verkleiden, sind schließlich legendär. Die Gelegenheit war also günstig. Günstige Gelegenheit auch für Rentner Helmut Bade, an ein Autogramm plus Steffi Simons persönliche Widmung zu kommen. Der Nachbar aus Alt-Lichtenrade wollte eigentlich nur „ein bisschen was einkaufen“ und hat nun unverhofft auch noch was zum „einrahmen“. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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