Gegen Prostitution im Wohngebiet
Lichtenrade. Seit etwa eineinhalb Jahren sorgt ein illegaler Bordellbetrieb in einem Einfamilienhaus in der Wildauer Straße für Unruhe. Aus Angst vor Repressalien anonym bleibende Anwohner haben erneut den Bundestagsabgeordneten Jan-Marco Luczak (CDU) alarmiert.
Bereits im Oktober 2014 hatte Luczak nach Klagen der Anwohner über nächtliche Ruhestörung durch zahlreiche Freier und Verschmutzung der Straße, dem Bezirksamt beziehungsweise der zuständigen Stadträtin Sibyll Klotz (Bündnis 90/Grüne) einen Brief geschrieben und eine Kontrolle sowie das Verbot des als Massagesalon gewerblich angemeldeten Bordells gefordert. Dem war das Bezirksamt nachgekommen. Es hatte tatsächlich festgestellt, „dass vor Ort der Prostitution nachgegangen wird“ und Anfang 2015 eine Nutzungsuntersagung erteilt.
Die Eigentümerin des Bordells legte Beschwerde und Widerspruch beim Oberverwaltungsgericht ein. Etwa ein halbes Jahr später wurden Beschwerde und Widerspruch von einer Rechtsanwältin zurückgezogen und die Einstellung des Bordellbetriebs bekannt gegeben. Für den Bezirk war der Fall damit im August 2015 erledigt.
Aber Anfang des Jahres wandten sich die Nachbarn nun erneut an den in Lichtenrade wohnenden Abgeordneten und beklagten, dass das Problem eben nicht erledigt sei, sondern munter weiter besteht. Von „einschlägigem Publikumsverkehr“ und „leicht bekleideten Damen“ ist unter anderem die Rede. Daraufhin hat Luczak dem Bezirksamt kürzlich erneut einen Brief geschrieben. Eine Antwort lag bis Redaktionsschluss noch nicht vor. Luczak zur Berliner Woche: „Ich halte einen solchen Bordellbetrieb in einem Wohngebiet mit Familien und Kindern für unzumutbar und fordere mit Nachdruck die konsequente Durchsetzung der Nutzungsuntersagung. Es kann doch nicht sein, dass ein eindeutig illegales Bordell auch anderthalb Jahre nach Bekanntwerden weiterhin ungestört dem Geschäftsbetrieb nachgeht, während jeder Falschparker konsequent bestraft wird“, so der Politiker. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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