Grundeigentümerverein gegen soziale Mieterberatung im Bezirk
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat beschlossen, dass das Bezirksamt eine soziale Mieterberatung nach dem Vorbild Friedrichshain-Kreuzbergs anbieten soll. Der Grundeigentümerverein Berlin-Lichtenrade kritisiert das.
Der Verein hält eine steuerfinanzierte Mieterberatung nicht für erforderlich, da es ein ausreichendes Angebot von Mietervereinen und anderen Organisationen, aber auch behördlichen Anlaufstellen (Soziale Wohnhilfe) gibt. „Diese sind für Mieter auch nicht schwer zu finden beziehungsweise zu erreichen, sodass nicht klar ist, warum nun bezirklich eine weitere Beratungsmöglichkeit geschaffen werden soll“, meint der Vereinsvorsitzende Frank Behrend und sagt: „Durch die kostenfreie und steuerfinanzierte Beratung von Mietern verschiebt sich zumindest in einem Teil des Wohnungsmarkts die Situation zulasten der Vermieter.“
Mit Vermieter sind in diesem Fall private Kleinvermieter mit einigen wenigen Wohnungen in einem Miethaus oder mit Eigentumswohnungen gemeint, die zum Beispiel zur Altersvorsorge erworben wurden. „Dieser Vermieter muss seinen Beratungsbedarf weiterhin selbst bezahlen, der des Mieters wird vom Staat bezahlt“, sagt Behrend. Behrends Gegenvorschlag: „Sollte ein Beratungsbedarf bei bedürftigen Mietern erkennbar sein, so ließe sich das über eine Gutscheinlösung organisieren.“
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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