Sicherheitsstandard wurde erhöht
Jugendarrestanstalt am Kirchhainer Damm ist jetzt Abschiebegewahrsam

Am 22. September hat der Mitte März angekündigte Abschiebegewahrsam am Kirchhainer Damm seinen Betrieb aufgenommen. In der bisherigen Jugendarrestanstalt warten ab sofort als besonders gefährlich eingeschätzte Personen auf ihre Abschiebung ins Ausland.

„Wir schieben konsequent die Menschen aus Deutschland ab, die unsere Sicherheit bedrohen. Die Sicherheitsbehörden wenden dabei alle Mittel an, die ihnen der Rechtstaat zur Verfügung stellt. Wir lassen nicht zu, dass radikale Kräfte unsere freiheitliche Gesellschaft gefährden und unser friedliches Zusammenleben zerstören. Wir arbeiten konsequent an der Sicherheit in unserer Stadt. Der Gefährdergewahrsam ist ein weiterer Schritt“, erklärte Innensenator Andreas Geisel (SPD) in einer Mitteilung.

Als Gefährder werden Personen dann eingestuft, wenn bestimmte Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass diese Straftaten von erheblicher Bedeutung im Sinne des Paragraph 100a der Strafprozessordnung begehen werden. „Die Bewertung, ob diese Voraussetzungen vorliegen, erfolgt durch die Polizei Berlin. Die Entscheidung, welche Personen dort inhaftiert werden, trifft das Amtsgericht auf Grundlage der gesetzlichen Regelungen“, so die Senatsverwaltung für Inneres.

Die Einrichtung am Kirchhainer Damm besitzt eine Gesamtkapazität von maximal zehn Plätzen. Da sie bisher als Jugendarrestanstalt genutzt wurde, konnte sie laut Senat bereits einen hohen Sicherheitsstandard vorweisen. Größere Baumaßnahmen seien daher nicht erforderlich gewesen. „Es wurden vor allem die Sicherheitsausstattung erhöht und die Haustechnik modernisiert“, schreibt die Pressestelle. Dazu gehören die Ausstattung mit Digitalfunk, die Außensicherung mit NATO-Draht, neue Schließanlagen, die Feinvergitterung der Haftraumfenster sowie ein Durchfahrschutz.

Als Dauer für die Abschiebungshaft kann eine Zeit von bis zu sechs Monaten angeordnet werden. Nach Angaben des Landes Berlin sind in diesem Jahr bisher insgesamt drei Gefährder, sechs weitere extremistische Personen sowie 152 Straftäter aus der Strafhaft abgeschoben worden. Die jugendlichen Arrestanten wurden derweil in die ehemalige Lichtenrader Jugendarrestanstalt in der Lützowstraße gleich nebenan verlegt.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 273× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 909× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 252× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.