Das Erste Haus am Platz
Zweiter Teil. Zur Einweihung war das Haus von Feldern umgeben. Die Grundstücke ringsherum waren noch nicht bebaut und ließen den Bewohnern einen freien Blick auf die Bahnhofstraße. Der Wunsch, an diesem noch einsamen Fleck ein Gartenlokal zu gründen, wird durch den beginnenden Bauboom in Lichtenrade und die Ausflugslust der Großstädter in die Natur geweckt worden sein. In den 20er Jahren begann eine rege Bautätigkeit auf beiden Seiten der damaligen Kantstraße. Pensionäre, Handwerker und Beamte wurden die neuen Nachbarn des Gastwirtes Bohm. Vereine sorgten in den Festsälen von Bohm für ein abwechslungsreiches Programm. Auf Anregung des Lichtenrader Gesangvereins hatte Wilhelm Bohm einen Saal für 350 Personen angebaut.
Der Geselligkeitsverein, eine Art große Familie für die Westkolonisten, veranstaltete im Winter 1930 ein Alpenfest. Die Gaststätte war bis auf den letzten Platz besetzt und in alpiner Tradition dekoriert. Auf der Bühne erstrahlten laut Lichtenrader Zeitung "Tannenbäume und Gestrüpp im Alpenglühn". Die Gäste feierten und jodelten "in farbigen Kostümen der Seppls und Gretls" bis zum Morgengrauen. Über eine Rutsche, die ein Zimmermann aus dem Ort gebaut hatte, rutschten sportliche Vereinsmitglieder für fünf Pfennig "vom Bergkamm ins Tal". Ein Bierfass aus München durfte nicht fehlen.
Autor:PR-Redaktion aus Mitte |
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