Lichtenrade. Gefühlt, versammelte sich kürzlich halb Lichtenrade in der von der Polizei vorübergehend gesperrten Bahnhofstraße. Ein Demonstrationszug mit über 1000 Teilnehmern zog mit Trompetenfanfaren und pfeifentrillernd von der Goltzstraße bis zum S-Bahnhof.
Der Grund für die Anwohner, sich protestierend zu versammeln, ist der seit nun bald 15 Jahren ungeklärte und höchst umstrittene Ausbau des Dresdner Bahnteilstücks durch Lichtenrade. Die von der Bürgerinitiative "Lichtenrade Dresdner Bahn" angeführte Protestbewegung fordert nach wie vor eine Tunnellösung, die Deutsche Bahn favorisiert nach wie vor die ebenerdige und mithin billigere Variante der Gleisverlegung. Das würde bedeuten, dass neben der mit einer Schranke gesicherten S-Bahntrasse auch die ICE-Fernbahngleise quer über die Bahnhofstraße verlaufen und mehrere Meter hohe Schallschutzwände aufgestellt werden müssten. Dadurch würde der Ortsteil beziehungsweise die Haupteinkaufsmeile am S-Bahnhof Lichtenrade in zwei Teile geteilt. Die von der Bahn ins Spiel gebrachte Alternative einer Unterführung mittels einer relativ steilen Straßenabsenkung lehnt die BI ebenfalls ab. Stattdessen wird ein vom S-Bahnhof Buckower Chaussee bis zur Stadtgrenze reichender Tunnel gefordert.
Es gibt inzwischen zwar noch eine zweite Initiative, die sich auch einen kürzeren, erst am S-Bahnhof Schichauweg beginnenden Tunnel vorstellen könnte, aber die ebenerdige Lösung will keiner. Auch der Senat nicht. Jedenfalls ist im Berliner Koalitionsvertrag von SPD und CDU ausdrücklich festgelegt, sich bei den zuständigen Stellen der Bahn und dem Bund für eine Tunnellösung einzusetzen und anzubieten, sich an den Mehrkosten zu beteiligen.
Die Bundestagskandidaten Mechthild Rawert (SPD) und Jan-Marco Luczak (CDU) marschierten an der Spitze der Demonstration bis zur Abschlusskundgebung am Bahnhof Lichtenrade. Dort wurden dann die Unterschiede deutlich. Die CDU fordert, dass der Senat auf den Bund zugeht, die SPD meint, erst einmal den Flächennutzungsplan abzuwarten. Den gibt es nämlich noch gar nicht. Ebenso wenig gibt es eine verlässliche Zahl zu den Kosten. Klar dürfte nur sein, dass die ursprünglichen Kalkulationen in den vergangenen Jahren um einige Euro überholt worden sind. Sollte keine Einigung über die Tunnellösung erreicht werden und die Bahn schließlich doch noch die Genehmigung für die ebenerdige Schienenverlegung bekommt, "ziehen wir vor das Bundesverwaltungsgericht", kündigt BI-Chef Manfred Beck an.
Horst-Dieter Keitel / hdk
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