AWO-Heim für Frauen und Kinder: BVV beschließt Unterkunft für Flüchtlinge
Lichtenrade. Am südlichen Stadtrand muss weiterer Platz für die Unterbringung von Flüchtlingen geschaffen werden. In der nächsten Zeit soll das schon einige Zeit leerstehende AWO-Heim in der Augsburger Straße für Frauen mit Kindern hergerichtet werden.
So hat es die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) auf einen von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eingebrachten Dringlichkeitsantrag einstimmig beschlossen. Nun muss sich das Bezirksamt bei den zuständigen Stellen der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales für die Umsetzung des Vorhabens einsetzen.
„Frauen und Kinder mit Flucht- und Gewalterfahrungen benötigen einen besonders geschützten Lebensraum, der auch soweit wie möglich ihre Privat- und Intimsphäre wahrt. In zahlreichen Flüchtlingsunterkünften gibt es aber nicht einmal nach Geschlechtern getrennte Sanitärräume. Für Frauen und Mädchen, die während ihrer Flucht und leider auch in manchen Notunterkünften vielfach massivster sexueller Nötigung ausgesetzt waren und sind, ist das unzumutbar. Die Einrichtung eines Flüchtlingsheims nur für Frauen und Mädchen beugt da auch einer ansonsten notwendigen Unterbringung in einem Frauenhaus vor“, begründet Aferdita Suka, sozial- und integrationspolitische Sprecherin der Grünen, den dringlichen Antrag.
Allerdings muss im Franz-Neumann-Haus, ehemaliges Seniorenpflegeheim der Arbeiterwohlfahrt, bevor es als Flüchtlingsunterkunft in Betrieb genommen werden kann, nach Auffassung der Sozialpolitikerin erst einmal die Sanitärsituation entsprechend verändert werden. Außerdem, so Aferdita Suka, sollte der zukünftige Träger beziehungsweise Betreiber der Einrichtung über „Erfahrungen in der Arbeit mit Frauen in extrem schweren Lebenslagen“ verfügen. Nach dem Georg-Kriedte-Haus am Kirchhainer Damm 74 ist das Franz-Neumann-Haus in der Augsburger Straße 18 das zweite ehemalige Seniorenpflegeheim in Lichtenrade, in dem Flüchtlinge untergebracht werden. HDK
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