Kühltransporter dank Lotto-Stiftung
Kirchengemeinde erhält für die Ausgabestelle von Laib und Seele 60 000 Euro
60 000 Euro sind eine Menge Geld, das für die Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Lichtenrade genau zur richtigen Zeit kommt. Seit 2005 betreibt sie immer donnerstags eine Ausgabestelle von Laib und Seele in der Finchleystraße 10. Mit der Zuwendung der Lotto-Stiftung Berlin soll nun ein neues Fahrzeug gekauft werden.
Die Gemeinde ist momentan gerade dabei, Angebote für den Kauf eines Kühltransporters einzuholen. „Mit dem sollen künftig Lebensmittelspenden sachgerecht transportiert werden. Unser bisheriger Transporter ist in die Jahre gekommen und hat keine Kühlung“, erklärt die Geschäftsführende Pfarrerin Juliane Göwecke der Berliner Woche. „Für die wöchentlich stattfindende Ausgabe werden unter anderem viele Supermärkte angefahren, die Lebensmittel spenden, die dort nicht mehr verkauft werden, aber noch in Ordnung sind. Hierzu gehören auch größere Mengen Kühlwaren. So wird auch ein Zeichen gegen Wegwerfmentalität gesetzt.“
Pro Woche seien es zweieinhalb bis drei Tonnen Lebensmittel, die dabei zusammenkommen. Ein Transporter mit einer guten Kühlung an Bord würde helfen, leicht verderbliche Produkte wie Joghurt, Käse und Wurst unbeschadet zur Ausgabestelle zu bringen und dabei die Kühlkette einzuhalten. Mit dem jetzigen Transporter dürften aufgrund der geltenden Abgasbestimmung außerdem nicht mehr alle Straßen befahren werden.
„Wir danken der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin sehr dafür, dass sie uns die Mittel für das neue Fahrzeug zur Verfügung stellt und damit das zukünftige Einsammeln der Spenden sicherstellt“, sagt Juliane Göwecke. Derzeit würden sie noch auf die schriftliche Zusage der Förderung warten. „Wir hoffen, dass auch in Zeiten von Corona unser Zeitplan Bestand hat und wir das Fahrzeug im Herbst in Betrieb nehmen können.“
Davon profitieren würden rund 160 Haushalte in Lichtenrade, deren Mitglieder regelmäßig in die Ausgabestelle kommen. Um dort Lebensmittel zu erhalten, müssen sie ihre Bedürftigkeit nachweisen, beispielsweise durch einen Hartz-IV-Bescheid, und im Einzugsbereich wohnen. „Da im Dezember 2017 eine Ausgabestelle in Mariendorf schließen musste, ist die Kundenzahl in unserer Ausgabestelle stark gestiegen. Wir haben sie in zwei Gruppen geteilt. Jede Gruppe erhält alle 14 Tage Lebensmittel“, erklärt die Kirchengemeinde.
Weil derzeit keine wöchentliche Ausgabe in der Finchleystraße stattfindet, werden die Lebensmittel zu den Bedürftigen nach Hause gebracht. Regelmäßige Kunden können sich Montag und Freitag jeweils von 10 bis 12 Uhr unter Telefon 0152/04 53 73 81 melden, um beliefert zu werden. Die Versorgungstouren werden zentral von der Berliner Tafel übernommen. „Es zerreißt mir das Herz, aber neue Kunden können wir gerade nicht aufnehmen“, so Juliane Göwecke.
Auch die 50 ehrenamtlichen Helfer aus der Gemeinde, die sich normalerweise um die Ausgabestelle kümmern, müssten in der Corona-Krise aktuell geschützt werden. Sie seien allesamt schon älter und gehörten zur Risikogruppe, erzählt die Pfarrerin.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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