Suppenküche auf der Kippe
Lichtenrade. Das Bezirksamt plant, den Nutzungsvertrag mit dem Trägerverein des Nachbarschaftszentrums Suppenküche Lichtenrade, Finchleystraße 11, nicht über den 31. Dezember 2017 hinaus zu verlängern. Dagegen laufen nun die Seniorenvertretung, die CDU und Die Linke Sturm.
„Neben der überaus wichtigen Versorgung von Hilfsbedürftigen, vor allem älterer und einsamer Menschen, hat sich die Einrichtung im Laufe der vielen Jahre zu einem sozialen Treffpunkt mit vielfältigen Angeboten für Jung und Alt weiterentwickelt“, begründet Seniorenvertreterin Erika Christian unter anderem den von der Seniorenvertretung laut Paragraf 4 des Berliner Senioren-Mitwirkungsgesetzes (BerlSenG) in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eingebrachten Antrag zum Erhalt der Lichtenrader Einrichtung. Erika Christian betont, das die Arbeit „hauptsächlich von ehrenamtlichen Helfern geleistet“ werde und ansonsten allgemein „hohe Wertschätzung“ genieße.
Das sehen die Fraktionen von CDU und Linke ähnlich und haben ebenfalls Anträge zum Erhalt des Nachbarschaftszentrums mit der Suppenküche in die BVV eingebracht. „Ohne Not steht eine Schließung der viel genutzten und gerade in dieser Siedlung notwendige Einrichtung, bei der das Bezirksamt schon die Personalkosten spart, bevor“, schimpft Die Linke. Und die CDU verlangt vom Bezirksamt „Möglichkeiten aufzuzeigen“, wie der Lichtenrader Betrieb „über das Jahr 2017 hinaus gesichert werden kann“. Alle drei Anträge sind zunächst zur weiteren Beratung in den Jugendhilfeausschuss (federführend) und in den mitberatenden Ausschuss für Facility Management überwiesen worden.
Das Grundstück gehört der evangelischen Kirche, das „Bungalow“ genannte Gebäude dem Bezirk. Der zuständige Stadtrat Oliver Schworck (SPD) sieht allerdings „schwarz“ für die Zukunft der Einrichtung unter den jetzigen Bedingungen. Das Problem: „Der ursprüngliche Vertrag mit der Kirche wurde unter der Voraussetzung der Jugendarbeit geschlossen. Das hat auch ein paar Jahre gut geklappt, aber nach und nach kamen andere Nutzungen, unter anderem auch die Suppenküche, bis schließlich offensichtlich wurde, dass keine Jugendarbeit mehr stattfindet und wir das Haus dafür auch nicht mehr brauchen. Und in diesem Fall sieht der Vertrag mit der Kirche vor, unser Gebäude wieder abzureißen“, so der Stadtrat zur Berliner Woche. Ende offen. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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