Umweltinitiative Teltower Platte sucht Helfer zum Barrierebau
Ohne Pause rauschen die Autos vorbei. Die B96 an der Stadtgrenze bildet den Kontrast zu dem kleinen Waldgelände daneben. Dort auf der Streuobstwiese, wo heute Apfel-, Birnen- und Kirschbäumchen stehen, verlief einst der Todesstreifen.
Markus Mohn (44) erinnert sich noch gut daran, denn er wohnte früher in der unmittelbaren Umgebung. Als Gründungsmitglied der Umweltinitiative Teltower Platte engagiert er sich seit 1991 für den Umweltschutz. Damals sah Mohn als 17-jähriger Abiturient, wie Grenzsoldaten nach und nach die Mauer einrissen und abtransportierten. „Hier war ein Förster. Der hat zu mir gesagt, dass ich morgen mit einem Spaten wiederkommen soll, weil sie dann mit der Aufforstung beginnen“, erzählt er. Mohn und andere Jugendliche pflanzten wenig später insgesamt 200 Obstbäume an die Stelle. Dies war der Beginn der späteren Umweltinitiative. Die Streuobstwiese ist bis heute geblieben. Im Sommer können sich Anwohner und Mauertouristen beim Spaziergang einen Apfel pflücken.
Markus Mohn und seine Mitstreiter von der Teltower Platte handeln seit jeher nach dem Motto „Grünstreifen statt Grenzstreifen“. Entlang des rund 15 Kilometer langen ehemaligen Mauerverlaufs zwischen Großziethen und Kleinmachnow kümmern sie sich um die Renaturierung. So sorgten sie unter anderem auch für die Aushebung des zugeschütteten Herthateichs.
Auf der Streuobstwiese östlich der B96 bauten sie ein Insektenhotel, ein Vogelhäuschen, eine Sitzbank und eine natürliche Barriere aus Holz. Diese ist nach 20 Jahren jedoch morsch und muss erneuert werden. Damit will die Umweltinitiative den Bereich schützen, in den sie viel Arbeit investiert hat. Mohn hat bereits erlebt, wie Leute mit ihrem Mountainbike über die Wiese gebrettert sind. Mit einer neuen, 120 Meter langen Holzbarriere möchte er künftig das Gelände möglichst davor bewahren.
Da sich die Zusammensetzung der Initiative Teltower Platte seit 15 Jahren nicht mehr geändert hat und die meisten Helfer inzwischen deutlich jenseits der 60 sind, sucht Mohn Nachwuchs für den Umweltschutz. „Das können auch Leute sein, die nur bei einem einzigen Projekt mithelfen möchten“, sagt er.
Die Barriere, die bis zum Start der Ausflugssaison Mitte April fertig sein soll, könnte an nur einem Tag errichtet werden. „Dafür wäre eine größere Gruppe gut – zum Beispiel eine Schulklasse, die einen Projekttag machen möchte. Wir würden das Material, Werkzeug und die Verpflegung stellen und daraus ein Event machen. Das wäre vielleicht auch eine Teambuilding-Maßnahme für einen Sportverein“, hat sich Mohn überlegt. Es würde ihn freuen, wenn sich Interessierte unter 01734243031 bei ihm melden würden. So wäre der Erhalt der Streuobstwiese am ehemaligen Grenzstreifen auch in Zukunft gesichert.
Informationen auch unter www.teltowerplatte.de.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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