Zwei Weinfeste sorgen für Aufregung
Ganz klar, wir waren zuerst da, sagt das Bürgerforum, das zum ersten Mal ein Straßenfest in der Bahnhofstraße organisiert, pocht mithin auf seine vermeintlich älteren Rechte und erklärt: "Im Mai hat das Bürgerforum vom Bezirksamt den offiziellen Zuschlag für das Wein- und Winzerfest 2014 in der Bahnhofstraße erhalten. Alle anderen Bewerber haben eine entsprechende Absage erhalten, auch die AG Bahnhofstraße/Family&Friends. Statt diese Entscheidung des Bezirksamtes sportlich zu nehmen, haben die AG Bahnhofstraße/Family&Friends nach dieser Absage des Bezirksamtes ein paralleles Wein- und Winzerfest am nicht einmal 300 Meter Luftlinie von der Bahnhofstraße entfernten Lichtenrader Dorfteich beantragt und dieses auch Mitte Juli genehmigt bekommen."
Stimmt nicht, wir waren die ersten, halten AG Bahnhofstraße und die Veranstaltungsagentur Family & Friends dagegen. Immerhin veranstalten sie nun schon zum 27. Mal die weinselige Sause. Agenturchefin Claudia Scholz erklärt, dass sie bereits Anfang 2013, beim Genehmigungsverfahren für die Bahnhofstraßen-Veranstaltungen für das vergangene Jahr, sowohl den Maientanz als auch das 27. Wein- und Winzerfest für 2014 vorangemeldet habe, worauf ihr vom Bezirksamt aber mitgeteilt und vom Polizei-Kontaktbeamten so bestätigt worden sei, dass 2014 wegen einer größeren Baustelle keine Straßenfeste in der Bahnhofstraße stattfinden könnten. "Daraufhin haben wir beide Veranstaltungen am Dorfteich geplant", so Scholz zur Berliner Woche.
"Diese Behauptung war von Anfang falsch. Nach unseren Informationen haben die Wasserwerke stets zugesichert, die Baustelle werde rechtzeitig fertig. Notfalls würde man mit provisorischen Mitteln eine Bespielbarkeit herstellen", erklären Georg Wagener-Lohse und Volker Mönch vom Bürgerforum, und dass die Veranstaltung am Dorfteich erst genehmigt wurde, nachdem das Bürgerforum schon den Zuschlag für die Bahnhofstraße in der Tasche hatte.
Allerdings haben sowohl die Wasserwerke als auch die ausführende Baufirma der Berliner Woche bestätigt, dass die Baustelle auf Anweisung der Verkehrslenkung Berlin (VLB) vorzeitig abgebrochen werden musste. Das bestätigt auch der für das Genehmigungsverfahren aber nicht für die Baustelle zuständige Stadtrat Daniel Krüger (CDU).
In das Verfahren war übrigens auch der für Ordnungsangelegenheiten zuständige Stadtrat Oliver Schworck (SPD) eingebunden, der aber offenbar ebenfalls keinen Grund sah, eine der beiden Veranstaltungen platzen zu lassen.
Der tatsächliche Ablauf der Dinge lässt sich im Nachhinein kaum rekonstruieren. Damit bleibt es dabei: Aussage gegen Aussage!
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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