Ein Herz für Frosch und Kröte
Käthe-Kollwitz-Schüler rücken zum Arbeitseinsatz an den Herthateich aus

Die Grundschüler mit ihrem Lehrer Carsten Rasmus (links) und Markus Mohn, Leiter der Umweltinitiative Teltower Platte. | Foto: pv
2Bilder
  • Die Grundschüler mit ihrem Lehrer Carsten Rasmus (links) und Markus Mohn, Leiter der Umweltinitiative Teltower Platte.
  • Foto: pv
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Um den idyllischen Herthateich ist es schlecht bestellt. Drei regenarme Sommer ließen ihn austrocknen. Damit sich das bald ändern kann, zogen kürzlich 14 Kinder der Käthe-Kollwitz-Grundschule mit Scheren, Sägen und Harken zu zwei Arbeitseinsätzen aus.

Genau genommen liegt das kleine Gewässer in Brandenburg, es ist aber nur einen Steinwurf von Lichtenrade entfernt. Fußgänger erreichen ihn vom Kirchhainer Damm aus nach rund 700 Metern: An der Bushaltestelle „Kolonie Märkische Heide“ nehmen sie den Weg entlang der Kleingartenanlage durch das Kirchhainer Wäldchen, am Ende geht es dann geradeaus weiter bis zur umzäunten Fläche des Herthateichs.

Doch von „Teich“ kann kaum noch die Rede sein. Die Wasserbilanz ist seit Jahren negativ. Durch die Verdunstung und den Durst der Pflanzen geht mehr von dem kostbaren Nass verloren, als Regen- und Schneefälle ausgleichen können. Deshalb haben Kollwitz-Schüler schon 2019 dabei geholfen, den Rohrkolben zurückzudrängen. Tatsächlich sammelte sich im Herbst und Winter wieder genügend Wasser, um Amphibien einen Lebensraum zu bieten. Im Frühjahr paarten sich dort Erdkröte, Grasfrosch & Co. Sie legten ihren Laich ab, und die Jungen konnten heranwachsen.

Doch inzwischen ist auch der Boden stark ausgetrocknet. So besteht die akute Gefahr, dass künftig so viel Niederschlag in ihm versickert, dass sich der Teich nicht mehr füllt. Deshalb hat sich die Umweltinitiative Teltower Platte, die sich seit dem Mauerfall um das grüne Kleinod und seine Umgebung kümmert, nach langem Zögern zu einer künstlichen Bewässerung im Winter entschlossen.

Ein erster Schritt hin zu diesem Ziel: Die zugewachsene Teichfläche musste freigelegt werden. Und da kommen die Lichtenrader Grundschüler des „Naturgucker“-Kurses ins Spiel. Sie fällten rund 30 kleine Bäume und schnitten auf etwa 50 Quadratmetern Schilf. Nebenbei sammelten sie Müll.

Und es gab viel für sie zu entdecken. Eidechsen, die sich sonnten, eine Ringelnatter, die schnell im Gebüsch verschwand, Raben, die vorbeiflogen. Die Mädchen und Jungs waren außerdem mit Becherlupen ausgerüstet und inspizierten Käfer und Heuschrecken.

Das Schnittgut legten sie in einiger Entfernung ab. Es eignet sich bestens als Lebensraum und Unterschlupf für Igel, Eidechsen, Ringelnattern und Zaunkönige. Gemeinsam mit der Umweltinitiative hoffen die Kinder nun auf einen regenreichen Herbst und auf eine erfolgreiche Bewässerung.

Die Grundschüler mit ihrem Lehrer Carsten Rasmus (links) und Markus Mohn, Leiter der Umweltinitiative Teltower Platte. | Foto: pv
Schülerinnen bei der Arbeit. Mit dabei Markus Mohn, Leiter der Umweltinitiative Teltower Platte. | Foto: pv
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

30 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 232× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 935× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.999× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.