Ein Herz für Frosch und Kröte
Käthe-Kollwitz-Schüler rücken zum Arbeitseinsatz an den Herthateich aus
Um den idyllischen Herthateich ist es schlecht bestellt. Drei regenarme Sommer ließen ihn austrocknen. Damit sich das bald ändern kann, zogen kürzlich 14 Kinder der Käthe-Kollwitz-Grundschule mit Scheren, Sägen und Harken zu zwei Arbeitseinsätzen aus.
Genau genommen liegt das kleine Gewässer in Brandenburg, es ist aber nur einen Steinwurf von Lichtenrade entfernt. Fußgänger erreichen ihn vom Kirchhainer Damm aus nach rund 700 Metern: An der Bushaltestelle „Kolonie Märkische Heide“ nehmen sie den Weg entlang der Kleingartenanlage durch das Kirchhainer Wäldchen, am Ende geht es dann geradeaus weiter bis zur umzäunten Fläche des Herthateichs.
Doch von „Teich“ kann kaum noch die Rede sein. Die Wasserbilanz ist seit Jahren negativ. Durch die Verdunstung und den Durst der Pflanzen geht mehr von dem kostbaren Nass verloren, als Regen- und Schneefälle ausgleichen können. Deshalb haben Kollwitz-Schüler schon 2019 dabei geholfen, den Rohrkolben zurückzudrängen. Tatsächlich sammelte sich im Herbst und Winter wieder genügend Wasser, um Amphibien einen Lebensraum zu bieten. Im Frühjahr paarten sich dort Erdkröte, Grasfrosch & Co. Sie legten ihren Laich ab, und die Jungen konnten heranwachsen.
Doch inzwischen ist auch der Boden stark ausgetrocknet. So besteht die akute Gefahr, dass künftig so viel Niederschlag in ihm versickert, dass sich der Teich nicht mehr füllt. Deshalb hat sich die Umweltinitiative Teltower Platte, die sich seit dem Mauerfall um das grüne Kleinod und seine Umgebung kümmert, nach langem Zögern zu einer künstlichen Bewässerung im Winter entschlossen.
Ein erster Schritt hin zu diesem Ziel: Die zugewachsene Teichfläche musste freigelegt werden. Und da kommen die Lichtenrader Grundschüler des „Naturgucker“-Kurses ins Spiel. Sie fällten rund 30 kleine Bäume und schnitten auf etwa 50 Quadratmetern Schilf. Nebenbei sammelten sie Müll.
Und es gab viel für sie zu entdecken. Eidechsen, die sich sonnten, eine Ringelnatter, die schnell im Gebüsch verschwand, Raben, die vorbeiflogen. Die Mädchen und Jungs waren außerdem mit Becherlupen ausgerüstet und inspizierten Käfer und Heuschrecken.
Das Schnittgut legten sie in einiger Entfernung ab. Es eignet sich bestens als Lebensraum und Unterschlupf für Igel, Eidechsen, Ringelnattern und Zaunkönige. Gemeinsam mit der Umweltinitiative hoffen die Kinder nun auf einen regenreichen Herbst und auf eine erfolgreiche Bewässerung.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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