„Ein heftiger Eingriff“
Protest zu Baumfällungen geht weiter / Beschwerde beim Petitionsausschuss

Die Holzerntemaschinen haben tiefe Fahrrillen hinterlassen. | Foto:  Bernd Richter
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Mitte Dezember sorgten Rodungsarbeiten im Lichtenrader Wäldchen für Empörung. Eine große Anzahl an Waldkiefern, Robinien und Birken fielen. Ein Kahlschlag, sagen die Anwohner.

Sie wollen die Aktion nicht einfach so hinnehmen und haben deshalb eine Beschwerde beim Petitionsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses eingereicht. Auch der Lichtenrader CDU-Abgeordnete Christian Zander kritisiert die Aktion, die „unter dem Mantel der Verkehrssicherheit“, wie von den Berliner Forsten angeführt, stattgefunden habe. „Das Fällen von 550 Bäumen überwiegend entlang der Hauptwege ist für dieses relativ kleine Waldgebiet ein heftiger Eingriff“, sagt er. Insgesamt wird der Bestand des rund 20 Hektar großen Areals auf etwa 4500 Bäume geschätzt.

Christian Zander hatte eine Anfrage an die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz gestellt. In der Antwort wurde die Notwendigkeit der Maßnahme mit der Gefährdung der Spaziergänger durch geschädigte und abgestorbene, nicht mehr standsichere Bäume angeführt. Nachvollziehbar, sagt der Abgeordnete, "aber eine solche Maßnahme sollte nicht nach einer lediglich summarischen Prüfung erfolgen“. Zumal im Gegensatz dazu beim Fällen von Straßenbäumen umfangreiche Begutachtungen erfolgen müssten.

Tiefe Fahrrillen

Einer der Hauptkritikpunkte der Anwohner: „Wir wurden vorher nicht über die Fällungen informiert“, sagt Bernd Richter. Hinzu komme der Einsatz von Harvestern, also schweren Holzerntemaschinen. Auf den Wegen gebe es tiefe Fahrrillen, die noch nicht beseitigt seien, das Wasser könne nicht abfließen. Durch die Maschinen sei auch der Boden verdichtet. Und es gibt einen weiteren Folgeschaden. „An der Rüttegasse sind jetzt acht Bäume umgestürzt, da der Harvester das Baumkronendach aufgerissen hat“, berichtet Richter. Inzwischen hat er eine Einwohneranfrage formuliert und für die BVV am 16. Februar eingereicht. Er will wissen, ob das Bezirksamt das „massenhafte Fällen“ reaktionslos akzeptiert. Denn das Wäldchen sei als Landschaftsschutzgebiet registriert. „Dort ist das Roden verboten."

Unterstützung für die Anwohner kommt von einer weiteren Seite. Christian Hönig vom BUND hat Akteneinsicht zu den Rodungsarbeiten bei den Berliner Forsten beantragt.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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