Bahn plant Baubeginn: ebenerdige Trasse in Lichtenrade

Kritiker fürchten, das mit der ebenerdigen Trassenführung und den Lärmschutzwänden urbanes Leben zerstört werde. | Foto: DB AG/vectorvision
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Lichtenrade. Holger Ludewig von der DB Netzagentur hat die Katze aus dem Sack gelassen. Die Bahn plant 2018 den Beginn des seit knapp zwei Jahrzehnten umstrittenen Wiederaufbaus der Dresdner Bahntrasse durch Lichtenrade. Ebenerdig. Die Bahnhofstraße wird für mindestens viereinhalb Jahre voll gesperrt.

Für Lichtenrade eine „schockierende Nachricht“, sagt Rainer Welz und spricht für viele Nachbarn am südlichen Stadtrand. Die Bahn „zerstört mit der ebenerdigen Trassenführung urbanes Leben. Rund um den S-Bahnhof werden 15 mittelständische Unternehmen ihrer Existenz beraubt“, so Welz. Die Bürgerinitiative Dresdner Bahn kämpft seit über 18 Jahren gegen die ebenerdigen Bahnpläne und fordert einen Tunnel für die Bahn im Schildvortrieb. Aber im letzten November hat das Eisenbahnbundesamt schließlich die ebenerdigen Bahnpläne genehmigt. Damit ist für den Lichtenrader Abschnitt das Baurecht gegeben. Gegen die Genehmigung wurden zwar Klagen von der BI und von Anwohnern eingereicht, aber das Ergebnis bleibt abzuwarten. Da hilft es auch nicht mehr, dass der Lichtenrader Tunnel 2011 sogar im Berliner Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU festgeschrieben wurde – die Koalition ist mit den Wahlen in zwei Monaten Geschichte und der Vertrag Makulatur.

Gleise verschieben

Laut Bahn führt der Wiederaufbau der Fernbahn fast im gesamten Abschnitt über die bisherige Trasse. Um Platz zu schaffen, werden die S-Bahn-Gleise verschoben. Die beiden beschrankten Bahnübergänge am S-Bahnhof Lichtenrade und an der Wolziger Zeile/Goltzstraße entfallen. Über die Bahnhofstraße wird eine Eisenbahnbrücke gebaut, der Übergang Goltzstraße wird durch einen Rad- und Fußgängertunnel ersetzt und für den Autoverkehr geschlossen. Im gesamten Abschnitt sollen Lärmschutzwände an beiden Seiten der Strecke und Mittelwände zwischen den Gleisen der Fern- und S-Bahn in einer Höhe bis fünf Meter aufgestellt werden. Zudem sind Maßnahmen zum Erschütterungsschutz bei Fernbahn und S-Bahn vorgesehen. Die vorgesehene Höchstgeschwindigkeit der Fernzüge beträgt 160 Stundenkilometer. Holger Ludewig hat übrigens auch erklärt, das diese Maßnahmen schon mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung abgestimmt seien. Lesen Sie auch den Kommentar. HDK

Kritiker fürchten, das mit der ebenerdigen Trassenführung und den Lärmschutzwänden urbanes Leben zerstört werde. | Foto: DB AG/vectorvision
Läuft alles nach Bahnplan, soll es um etwa 2023 am S-Bahnhof Lichtenrade so aussehen. | Foto: DB AG/vectorvision
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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